MarthaH hat geschrieben: ↑Mo Mai 07, 2018 08:58
Meine Sicht der Comets-Premiere:
Die Comets haben natürlich ausgesprochenes Pech mit der Spielplanung 2018. Kein Vorbereitungsspiel, am ersten Spieltag die Unicorns zu Gast zu haben (die schon ganz gut eingespielt wirken) und noch dazu ein völlig neues Spielsystem einzuführen kann eigentlich nur daneben gehen.
Positiv fiel mir auf, daß etliche Pässe für nicht wenig Raumgewinn in den Fingern der Receiver landeten. Daß die die dann nicht festgehalten haben, ist ein anderes Thema. Auf jeden Fall hätte es nicht zwingend bei diesem Spielstand enden müssen. Ich vermute mal (Achtung: subjektive und ganz private Ansicht!), daß z.B. die Scorpions und auch die Cowboys mit diesem Gegner eher wenig Freude haben werden. Dukes und Wildcats dürften sich auf Augenhöhe bewegen.
Negativ (aus Sicht der Comets): das ganze ist Interception Central. Drei (oder vier?) Ints der Unicorns und etliche (bestimmt 10 Stück) die haarscharf an der Int. vorbei gingen gehen einfach nicht. Dazu noch gewisse O-Line Probleme, die gegen den Passrush von Kress, Butsch, Benton & Co ihre liebe Mühe hatten... ein gängiger Spielzug war etwa so: Snap, die Unicorns kommen mit 6 Mann und ca. 1t Lebendgewicht, die O-Line wird mindestens 10yd nach hinten geschoben, der QB scrambled rückwärts so schnell es geht, wirft erfolgreich einen netten Pass. Ergebnis (netto) 2yd Raumgewinn, weil das ganze gefühlt 20yd hinter der LOS war.. Tiefe Bälle kamen entweder nicht an, wurden erfolgreich verteidigt oder fallengelassen. So kommt man halt nicht voran. Bei einigen Drives der Unicorns hatte man das Gefühl, Jordan Neuman führt mit seinen Einhörnern mal vor, wie Passoffense geht... in drei Spielzügen über das Feld, TD.
Die Comets haben tapfer gefighted, und so völlig abwegig ist das System nicht (ob sie das allerdings bis zum Saisonende so in den Griff kriegen, daß sie wirklich gefährlich werden sei mal dahingestellt). Daß es gegen die Unicorns schwer ist, viele Stiche zu machen war vorher klar. Ansonsten kamen natürlich die vorhergesagten Probleme hoch: was machst Du bei 4th und lang an der eigenen 30... kann nur in die Hose gehen, den Gegnern ständig an der Mittellinie oder in der eigenen Hälfte den Ball zu geben.
Positiven Eindruck haben die Backups der Unicorns gemacht, die so ab Mitte Q3 zugange waren. James Slack als Ersatz-QB würde bei manchem Team durchaus als Starter auflaufen, er hat einige nette Pässe an den Mann gebracht.
Nachsatz: bei dem Passgewitter zieht sich das Spiel wie Kaugummi. Da gehen bei jedem Spielzug nur wenige Sekunden von der Uhr... wenn die Unicorns in der zweiten Hälfte nicht ziemlich lauflastig gewesen wären, würde es jetzt noch laufen...
Nur eine Bemerkung zu dem positiven Ersatz-QB der Unicorns. Bei einer Mannschaft wie den Unicorns schafft es wahrscheinlich sogar ein James Slack einigermaßen gut auszusehen.
Als Starter auflaufen? Für welches Team? In der ersten Liga sicher nicht. Das ist absolut lächerlich.
Und nebenbei bemerkt, hat er es letztes Jahr praktisch im Alleingang in 2,5 Spielen in der GFL2 in Nürnberg mit seinem grandiosen Spiel geschafft, die Aufstiegsambitionen zunichte zu machen, die mit A.J. Springer mehr als berechtigt gewesen wären.
Der Typ ist so schlecht, das man bei den Unicorns, meiner bescheidenen Meinung nach, jeden Tag beten sollte, das sich Ehrenfried bloß nicht verletzt. Den ansonsten können sie das Unternehmen Titelverteidigung gleich begraben.
Ich freu mich schon drauf ihn wieder spielen zu sehen, wenn die Unicorns einen großen Vorsprung herausgespielt haben.
Ich würde mal vermuten der QB der eigenen Jugend ist besser als dieser englische Möchtegern-QB.