zusel hat geschrieben: ↑Do Dez 07, 2023 09:25
Ich hoffe ja, dass sich der Kunstrasenwahn nicht allzu sehr ausweitet im Football.
Selbst die besten Turfs sorgen in den USA nachweisbar für höheres Verletzungsrisiko (müsste man aufgrund der Zeitlupe der Spiele hier jedoch gesondert untersuchen) weswegen sich sehr viele NFL Spieler für Naturrasen aussprechen.
Dazu kommt die unnötige Flächenversiegelung und das Mikroplastik.
Es gibt Sportarten, da macht Kunstrasen mehr Sinn, z.B. Feldhockey. Ich hab Hockey sowohl auf Natur- als auch auf Kunstrasen gespielt, das sind zwei verschiedene Sportarten, das Hockey von heute hat nichts mehr mit dem zu tun was vor x Jahren auf Rasen gespielt wurde, einfach weil du nicht grundsätzlich damit rechnen musst dass der Ball 10cm vor deinem Schläger verspringt.
Aber welche Argumente gibt es beim Football? Weniger Rasenpflege weil weniger Löcher? Linien können fest aufgemalt werden und müssen nicht ständig erneuert werden. Weicherer Boden im Hochsommer wenn der Verein sparen muss und sich nicht ausreichend um Bewässerung kümmert. Was noch?
Plastikgranulat ist nicht mehr erlaubt als Füller zwischen den Halmen.
Ist meanwhile Kork
Und ja... Rasenpflege ist ein Grund.
In Hamburg gibt es mitten im Somer eine mehrwöchige Rasenerholungsperre (Fussball Saisonende)
Da geht auch für fast alle anderen Sportarten nix mehr. Das hat die Saisonplanung schon immer verkompliziert.
Dazu kommt das kein Rasen es überlebt, wenn du den täglich mit vollen Teams benutzt.
1 Verein = 1 Platz aber bis zu 5-6 Teams die drauf wollen.
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zusel hat geschrieben: ↑Do Dez 07, 2023 09:25
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Aber welche Argumente gibt es beim Football? Weniger Rasenpflege weil weniger Löcher? Linien können fest aufgemalt werden und müssen nicht ständig erneuert werden. Weicherer Boden im Hochsommer wenn der Verein sparen muss und sich nicht ausreichend um Bewässerung kümmert. Was noch?
Hinzu kommt, dass es vermehrt vielerorts zu Bewässerungsverboten seitens der Behörden kommt, da die Wasserknappheit regional mittlerweile immer häufiger auftritt. Selbst wenn die Stadt oder der Verein einen Greenkeeper hat, der sich regelmäßig um den Platz kümmert, darf dieser dann schlichtweg den Platz nicht bewässern.
Weiterer Argument für den Kunstrasen ist die geringere Wetterabhängigkeit bei starkem Regen. In der Regel kann das Wasser vom Kunstrasen gut abfließen und der Platz leidet nicht so extrem, wenn kurz darauf Spiele gespielt werden.
Das sind jetzt beides keine Argumente, die Football-spezifisch sind, aber es sind weitere Pro-Argumente für einen Kunstrasenplatz.
Also Verletzungstechnisch ist der Kunstrasen der Stuttgart Scorpions auf jeden Fall besser als der Acker den sie vorher hatten mit Löchern in denen man seinen ganzen Unterarm verschwinden lassen konnte.
Footballer können sich halt meistens den Platz nicht aussuchen und bekommen zum trainieren den schlechtesten Acker der Stadt weil sie "den Platz kaputt machen" wobei das wahrscheinlich gerade bei den Teams die einen Platz mit Football Markierungen bekommen haben anders ist.
Wer glaube ich noch nicht erwähnt wurde sind die Holzgerlingen Twister und die Kelkheim Lizzards
Holzgerlingen hat zwar auf ihrem beach Fußball in weiß und Football in hellblau aber ich meine auf dem mini-Feld daneben ein Flag football Feld in weiß
Und Kelkheim hat einen Kunstrasenplatz auf dem zwei Flag football Felder in weiß sind und keine anderen Linien (weswegen die flag-Natio ihre camps immer dort macht)
FBRookie hat geschrieben: ↑Fr Dez 08, 2023 09:20
Hinzu kommt, dass es vermehrt vielerorts zu Bewässerungsverboten seitens der Behörden kommt, da die Wasserknappheit regional mittlerweile immer häufiger auftritt. Selbst wenn die Stadt oder der Verein einen Greenkeeper hat, der sich regelmäßig um den Platz kümmert, darf dieser dann schlichtweg den Platz nicht bewässern.
Bisher kenne ich nur Kunstrasen, welchen du auch bewässern solltest um Verletzungen durch Schürfwunden kleiner ausfallen zu lassen. Also ich möchte nicht bei 35°C Lufttemperatur über einen trockenen Turf sliden..
Vorteil von KuRa:
- Keine Renovationspausen
- Keine Sperrung, weil die Drainage nicht vernünftig arbeitet
- theoretisch ganzjährig bespielbar
- Auslastung/Nutzung kann erhöht werden (Lärmschutzgutachten beachten!)
Aber: Bei anhaltender Hitze wird es in Bodennähe schon mal um die 60 Grad warm (und Plastikgranulat verschmilzt mit Oberfläche, dort, wo noch vorhanden). Keine Nutzung möglich. Ebenso bei der aktuellen Wetterlage mit Schnee und Eis ist eine Nutzung nicht möglich. Bloß nicht auf die Idee kommen, mit Schneeschiebern auf dem KuRa rumzustochern! Auch bei Starkregenereignissen nur bedingt nutzbar. Der Pflegeaufwand ist zwar günstiger, aber personal- und zeitintensiv. KuRa ist anfällig gegen mechanische Einwirkungen (Absätze, Funkenflug, Kaugummi etc.), Reparaturen teuer. Lebensdauer ist begrenzt, daher von Tag 1 der Nutzung Abschreibungen tätigen und Rücklagen bilden, um in zwölf bis 15 Jahren die Oberfläche zu erneuern (Kosten Stand heute: bummelig 300.000 Euro, kompletter Umbau von Asche/Rasen auf KuRa: 750.000 bis 1.000.000 Euro).
