Football steigert Alzheimer-Risiko
Dass es nicht gesund sein kann, wenn erwachsene Männer sich gegenseitig systematisch über den Haufen rennen, ist klar. Man denkt an Zerrungen, Brüche, auch an Kopfschäden. Forscher belegten nun: Footballprofis erkranken häufiger an Alzheimer.
Das Risiko amerikanischer Footballprofis, an Alzheimer zu erkranken, liegt einer neuen Studie zufolge um 37 Prozent über dem Durchschnitt. Kevin Guskiewicz und Stephen Marshall von der University of North Carolina werteten die Daten von rund 2500 ehemaligen Footballprofis aus. Sie waren im Schnitt 54 Jahre alt und hatten 6,6 Jahre als Profi gespielt.
Insgesamt wurde bei 33 der untersuchten Spieler Alzheimer diagnostiziert. Auffällig war, dass überdurchschnittlich viele Sportler bereits vor ihrem 70. Lebensjahr erkrankten. Vor allem die Zahl der erlittenen Gehirnerschütterungen beeinflusst offenbar das Gesundheitsrisiko maßgeblich. 60 Prozent der Spieler hatten während ihrer Karriere einmal eine Gehirnerschütterung erlitten, jeder vierte sogar dreimal oder noch häufiger.
Die Gruppe mit mehrfachen Kopfverletzungen hatte gegenüber den Spielern ohne Verletzungen ein fünffach höheres Risiko mäßiger mentaler Störungen. Die Gefahr schwerwiegender Gedächtnisprobleme lag dreimal so hoch, ergab die Befragung. "Die Ergebnisse zeigen einen Zusammenhang zwischen kognitiver Beeinträchtigung und der Vorgeschichte", erklärte Guskiewicz bei der Vorstellung der Studie bei einem Kongress von Neurowissenschaftlern in Boston.
Denkprobleme nach zu vielen Kopfbällen
Schon länger ist bekannt, dass Leistungssport potentiell gesundheitsgefährlich wirken kann. Fußballprofis etwa haben ein erhöhtes Risiko an ALS (Amyotrophe Lateralsklerose) zu erkranken, wie italienische Mediziner im Februar herausfanden (Fachzeitschrift "Brain", Bd. 128, S. 472). Über die Ursachen wird allerdings noch spekuliert; die Annahmen reichen von einer Beeinträchtigung des Gehirns durch viele harte Kopfbälle bis zu Spätfolgen von Doping. An der heimtückischen Nervenkrankheit starb etwa Wolfsburgs Fußballspieler Krzysztof Nowak. In den USA heißt ALS nach einem prominenten Opfer "Lou Gehrig Disease". Gehrig war ein Baseball-Star.
Britische Forscher von der Keele University kamen 2001 in einer nicht-repräsentativen Studie zu dem Ergebnis, dass häufige Kopfbälle bei erwachsenen Amateurfußballern die Hirnleistung verringern. Demnach hatten die kopfballstarken Spieler verglichen mit anderen Sportlern mehr Probleme, sich auf zwei Dinge gleichzeitig zu konzentrieren. Auch benötigten sie mehr Zeit, um Aufgaben zu lösen.
Eine finnische Forschergruppe war bereits einige Jahre zuvor zu dem Schluss gekommen, dass fast alle von ihnen untersuchten Fußballspieler Verletzungen im Kopfinneren aufwiesen. Selbst die Gehirne von American-Football-Spielern, so die Finnen, seien nicht so stark gefährdet, wie die ihrer Fußball spielenden Kollegen.
Seit April läuft auch eine "Boxerstudie" am Uniklinikum Heidelberg, die den Zusammenhang zwischen Boxen und Gehirnschädigungen untersucht. So sei nicht bekannt, wie häufig etwa winzige Hirnblutungen sind, erklärte der Neuroradiologe Stefan Hähnel, der zusammen mit der Neurologin Uta Meyding-Lamadé die Studie leitet. Ein eindeutiger Zusammenhang zwischen Knockouts, Demenz und Parkinson sei bisher nicht belegt worden.
http://www.spiegel.de/wissenschaft/mens ... 53,00.html
Naja, das wird ja ein Spass in ein paar Jahren..

..und da wir hier im Forum immer wieder das Gleiche diskutieren scheint es ja ein paar von uns schon erwischt zu haben.
