Rechtschreibreform
Rechtschreibreform
Da wir hier in unserem Forum anscheinend einen ausgebildeten Kenner haben, möchte ich, obwohl vom Thema Football doch sehr anweichend, dennoch mal diese Frage stellen:
Herr Caputo, wie stehen Sie zur Rechtschreibreform?
Alle anderen Mitglieder sind selbstverständlich aufgefordert, bei Gefallen, sich ebenfalls zu äußern.
Meine Meinung: die Reform ist Mist!
Viele Euronen rausgehauen für eine Sache, die sich über viele Jahre von selbst reguliert hätte.
Herr Caputo, wie stehen Sie zur Rechtschreibreform?
Alle anderen Mitglieder sind selbstverständlich aufgefordert, bei Gefallen, sich ebenfalls zu äußern.
Meine Meinung: die Reform ist Mist!
Viele Euronen rausgehauen für eine Sache, die sich über viele Jahre von selbst reguliert hätte.
Naja, vielleicht bin ich dafür wirklich zu verbohrt, aber meiner Meinung nach ist es ein Armutszeugnis, wenn man grundlegende Rechtschreibungsregeln verwässert, nur um dem allgemeinen Bildungsstand gerecht zu werden.
Es sind mit Sicherheit ein paar logische Verbesserungen in der Reform enthalten, aber wenn man mit seiner Sprache nicht den Anstand hat, Fremdwörter, die ihren Weg in die Sprache gefunden haben, so zu schreiben, wie sie der Erfinder einmal gedacht hatte. Natürlich wurde irgendwann mal willkürlich festgelegt, wie man nun Photo oder Philosophie schreibt, aber Spaghetti schreibt man nun einmal so und nicht anders!!!
Es sind mit Sicherheit ein paar logische Verbesserungen in der Reform enthalten, aber wenn man mit seiner Sprache nicht den Anstand hat, Fremdwörter, die ihren Weg in die Sprache gefunden haben, so zu schreiben, wie sie der Erfinder einmal gedacht hatte. Natürlich wurde irgendwann mal willkürlich festgelegt, wie man nun Photo oder Philosophie schreibt, aber Spaghetti schreibt man nun einmal so und nicht anders!!!
Wenn einem alle Stricke reissen, kann man sich nicht mal mehr aufhängen
Die Frage ist: Wer hat die Definitionsmacht in Sachen Rechtschreibung?
- Die Bevölkerungsmehrheit? Das kann am Ende dazu führen, dass wir mit dem fürchterlichen Apostroph-s beispielsweise irgendwann leben müssen (auch und vor allem in seiner ganz falschen Pluralfunktion). Es erginge wohl auch der ursprünglichen Konjunktivform (bzw. Indirekten Rede) ohne "würde" oder der richtigen Beugung von Verben im Präteritum sehr schlecht, weil alle Welt nur noch das Perfekt benutzt, oder schlimmer noch das Plusquamperfekt.
"Gestern war ich in der Stadt gewesen." AAAAHHHHH!!!
"Er sagt, er würde am liebsten in die Stadt gehen." UUUHHHHH
- Einige wenige "Experten"? Das kann dazu führen, dass am Sprachgebrauch der Bevölkerung vorbeireguliert wird. Ein super Beispiel hierfür ist Frankreich, die in ihrer Xenophobie Lehnwörter aus dem Englischen (z.B. Mountainbike) versuchen durch erfundene französische Worte per Dekret zu ersetzen. Das hat noch nie geklappt.
Außerdem wird auch der Versuch, Sprache und Schrift nach rein logischen Gesichtspunkten zu strukturieren stets scheitern (Boot aber Not). Sprache und damit auch Schrift lebt, ist in Bewegung, folgt selten einer Logik und lässt sich schwerlich festmauern.
Ich persönlich halte es mit der Rechtschreibreform so, dass ich die sinnvoll erscheinenden Neuerungen übernehme (weitgehender Verzicht auf das ß, Reduzierung der Kommaregeln) und auf den Blödsinn (Getrenntschreibung, Eindeutschungen wie Handys oder den Verzicht auf ethymologisch bedingte Buchstaben wie h nach t oder p) verzichte.
Letztendlich entscheidet jeder selbst, wie er was schreibt und damit kollektiv, was sich durchsetzen wird. Kein Experte und kein Wörterbuch der Welt kann das ändern.
Mein Problem ist vielmehr (weit wichtiger als die Rechtschreibung), dass die deutsche Sprache leider im Sprachgebrauch immer mehr verkommt.
(von Sonderfällen, wie Kannackisch, der Fehlverwendung von Artikeln, oder des Dativs will ich gar nicht erst anfangen)
Allein die beiden Felder Konjunktive und Präteritum dürften 70%, der hier Anwesenden, vor Probleme stellen.
- Die Bevölkerungsmehrheit? Das kann am Ende dazu führen, dass wir mit dem fürchterlichen Apostroph-s beispielsweise irgendwann leben müssen (auch und vor allem in seiner ganz falschen Pluralfunktion). Es erginge wohl auch der ursprünglichen Konjunktivform (bzw. Indirekten Rede) ohne "würde" oder der richtigen Beugung von Verben im Präteritum sehr schlecht, weil alle Welt nur noch das Perfekt benutzt, oder schlimmer noch das Plusquamperfekt.
"Gestern war ich in der Stadt gewesen." AAAAHHHHH!!!
"Er sagt, er würde am liebsten in die Stadt gehen." UUUHHHHH
- Einige wenige "Experten"? Das kann dazu führen, dass am Sprachgebrauch der Bevölkerung vorbeireguliert wird. Ein super Beispiel hierfür ist Frankreich, die in ihrer Xenophobie Lehnwörter aus dem Englischen (z.B. Mountainbike) versuchen durch erfundene französische Worte per Dekret zu ersetzen. Das hat noch nie geklappt.
Außerdem wird auch der Versuch, Sprache und Schrift nach rein logischen Gesichtspunkten zu strukturieren stets scheitern (Boot aber Not). Sprache und damit auch Schrift lebt, ist in Bewegung, folgt selten einer Logik und lässt sich schwerlich festmauern.
Ich persönlich halte es mit der Rechtschreibreform so, dass ich die sinnvoll erscheinenden Neuerungen übernehme (weitgehender Verzicht auf das ß, Reduzierung der Kommaregeln) und auf den Blödsinn (Getrenntschreibung, Eindeutschungen wie Handys oder den Verzicht auf ethymologisch bedingte Buchstaben wie h nach t oder p) verzichte.
Letztendlich entscheidet jeder selbst, wie er was schreibt und damit kollektiv, was sich durchsetzen wird. Kein Experte und kein Wörterbuch der Welt kann das ändern.
Mein Problem ist vielmehr (weit wichtiger als die Rechtschreibung), dass die deutsche Sprache leider im Sprachgebrauch immer mehr verkommt.
(von Sonderfällen, wie Kannackisch, der Fehlverwendung von Artikeln, oder des Dativs will ich gar nicht erst anfangen)
Allein die beiden Felder Konjunktive und Präteritum dürften 70%, der hier Anwesenden, vor Probleme stellen.
Gemüse ist mein Kryptonit
wenn ich hier so einige beiträge lese, ist es eagl, ob nach neuer oder alter rechtschreibung geschrieben wird. mit der neuen rechtschreibung haben diejenígen nun eine ausrede, die schon mit der alten rechtschreibung nicht klar gekommen sind. diese fehler werden auch nicht mit der neuen rechtschreibung behoben. wenn man sich aber mit der neuen rechtschreibung auseinandersetzt, ist sie eigentlich ganz logisch und vereinfacht das schreiben. so muss man sich nicht merken, welches wort mit "ß" geschrieben wird. da gibt es jetzt eindeutige regeln. es wird nach einem langen vokal oder zwei aufeinanaderfolgenden vokalen (ähnlich einem dehnungs-i bei toisdorf oder dehnungs-e bei coesfeld) benutzt. beispiele: ich weiß, fußball, spaß. nach einem kurzen vokal kommt "ss". beispiele: ich fasse, schluss, fass. so muss man sich nur drei regeln merken, statt eines wustes an wörtern, die ein "ß" beinhalten.
und die trennungsregeln sind ja nun so gut wie aufgehoben. einfacher geht's nicht. und die paar kommataregeln bei einem erweiterten infinitiv, relativem anschluss und der konjunktion "dass" sollte sich au jeder merken können.
ahoi
hase
und die trennungsregeln sind ja nun so gut wie aufgehoben. einfacher geht's nicht. und die paar kommataregeln bei einem erweiterten infinitiv, relativem anschluss und der konjunktion "dass" sollte sich au jeder merken können.
ahoi
hase
Siehst Du, Hase, und genau da ist mein Problem: Ich kann doch nicht einfach die Regeln ändern, bloß weil die Lehrer nicht mehr in der Lage sind, sie den Kindern beizubringen. Jahrzehntelang ging's, und nun sollen die Regeln aufgeweicht werden? Nur damit die Schüler weniger lernen müssen, bzw. es den Lehrern leichter gemacht wird, ihre eigenen Unzulänglichkeiten zu verstecken? Das kann doch eigentlich nicht der Anspruch sein!
Erwachsene lasse ich ganz bewusst aus dieser Betrachtung heraus, da ich es ohnehin für Wahnsinn halte, daß beispielsweise ein Handwerksmeister mit 45 Jahren noch mal eine neue Rechtschreibung lernen soll. Der Mann hat sicherlich Wichtigeres zu tun, als sich die neue Rechtschreibung anzueignen.
Erwachsene lasse ich ganz bewusst aus dieser Betrachtung heraus, da ich es ohnehin für Wahnsinn halte, daß beispielsweise ein Handwerksmeister mit 45 Jahren noch mal eine neue Rechtschreibung lernen soll. Der Mann hat sicherlich Wichtigeres zu tun, als sich die neue Rechtschreibung anzueignen.
Wenn einem alle Stricke reissen, kann man sich nicht mal mehr aufhängen
sorry, hatte erst ein anderes satzgebilde. ist mir beim löschen durchgeflutscht. heißt ja auch nicht "bratskartoffeln" ... aber auch den besten passieren fehler ...
habe bei elcaputo aber auch schon hier und da ein komma entdeckt, wo es nicht hingehörte. hoffentlich hilft das zu meiner ehrenrettung ...
ich denke nicht, dass mit der neuen rechtschreibreform unzulänglichkeiten kaschiert werden sollen. die rechtschreibung soll vereinfacht und logischer gestaltet werden. dsahalb auch die "wortungetüme" wie "spagetti". zu bedenken ist dabei: die alte schreibweise "spaghetti" ist weiterhin verwendbar. sprache ist ein sich fortwährend verändernder prozess. und die kultusminister haben mit der rechtschreibreform auf diesen prozess reagiert. solche sprachlichen und grammatikalischen veränderungen gab es immer. wer schreibt heute noch "photo"? das sind eher die älteren mitbürger oder die englisch-angehauchten menschen, die auch das genitiv-s mit apostroph schreiben.
ahoi
hase


ich denke nicht, dass mit der neuen rechtschreibreform unzulänglichkeiten kaschiert werden sollen. die rechtschreibung soll vereinfacht und logischer gestaltet werden. dsahalb auch die "wortungetüme" wie "spagetti". zu bedenken ist dabei: die alte schreibweise "spaghetti" ist weiterhin verwendbar. sprache ist ein sich fortwährend verändernder prozess. und die kultusminister haben mit der rechtschreibreform auf diesen prozess reagiert. solche sprachlichen und grammatikalischen veränderungen gab es immer. wer schreibt heute noch "photo"? das sind eher die älteren mitbürger oder die englisch-angehauchten menschen, die auch das genitiv-s mit apostroph schreiben.
ahoi
hase
- real-iceman
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- Registriert: Di Sep 21, 2004 03:39
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bin ja nur gespannt, wie es mir in wenigen wochen ergeht, wenn ich meine abschlussprüfung nach der neuen rechtschreibung ablegen muss.
sicherlich sind viele dinge nun logisch geregelt, bei manchen worten spielt mir jedoch mein fotografisches gedächtnis einen streich.
ich gehöre nämlich zu der bevölkerungsgruppe, die die rechtschreibung nicht durch regeln erlernen konnte (auf grund einer leichten legasthenie in der kindheit). ich habe mir meine kenntnisse hart erarbeitet und viel memorisiert (oder heißt es memoriert?) und daher "bildlich" abgespeichert. für mich geht die umstellung etwas schwerer von statten.
ice
sicherlich sind viele dinge nun logisch geregelt, bei manchen worten spielt mir jedoch mein fotografisches gedächtnis einen streich.
ich gehöre nämlich zu der bevölkerungsgruppe, die die rechtschreibung nicht durch regeln erlernen konnte (auf grund einer leichten legasthenie in der kindheit). ich habe mir meine kenntnisse hart erarbeitet und viel memorisiert (oder heißt es memoriert?) und daher "bildlich" abgespeichert. für mich geht die umstellung etwas schwerer von statten.
ice
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