Parallele zwischen 6+5-Regel und E+A-Regel

Die höchste deutsche Spielklasse...
MaLa
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Parallele zwischen 6+5-Regel und E+A-Regel

Beitrag von MaLa »

Moin,
da ja in den letzten Tagen recht viel Diskussion bzgl. der neuen 6+5 Regelung der FIFA aufgekommen ist, intressierte mich doch eigentlich mal, warum es denn hier so einen Skandal gibts, bzw, was bei der E+A-Regelung (insbesondere dem E-Part) anders ist, oder ob der AmericanFootball einfach zu unwichtig ist, um von der EU (die ja trotzdem Arbeitsrecht dann überall gleich anwenden sollte) beachtet zu werden. Denn genau die kritisierten Punkte an der 6+5 Regel sind seit Ewigkeiten im Football üblich, d.h. die Nationalität eines Spielers hat gigantischen EInfluss auf seine Chancen, aufgestellt zu werdne, und da kann einer alle anderen Spieler seiner Position im Team in Grund und Boden rennen, wenn er ein E/A trägt, und das Pech hat, dass noch andere unentbehrliche gleichbuchstabige im Team sind, musser draußen bleiben.
Und gerade E/As sind doch nicht selten Berufsspieler, d.h. ein Verweis auf Hobby- bzw Amateursport passt da eigentlich ja nicht.

Und für die "Ich schalt immer die Nachrichten aus, wenn das Wort Fußball fällt"-Leutchen nochmal die Kurzzusammenfassung der 6+5-Regelung:
Es müssen in FuBa-Clubmannschaften zu jeder Zeit immer mindestens 6 Spieler auf dem Feld stehen, die für die jeweilige Nationalelf theoretisch spielen dürften. Dies wurde von der FIFA fast einstimmig beschlossen, und wurde sofort von der EU bombardiert, die drasatische Strafen ankündigte, wenn europäische Verbände diese Regelung umsetzen sollten, da sie gegen EU-Arbeitsrecht (freie Wahl des Arbitsplatzes) verstößt.
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aikman
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Beitrag von aikman »

ich denke mal im fußball ist das auch weniger ein problem als im football bei uns in D
Man kann im Fussball im normalfall immer einen bzw mehrere gleichwertige deutschen spieler finden, der auch aus finanziellen Gründen den verein nicht mehr belasten würde.
Im football ist es genau das problem mit deinem angesprochenem A der alle anderen in grund und boden rennt etc. Es gibt dafür in D wohl keinen gleichwertigen ersatz, bzw ist an den schwer ranzukommen. in den meisten teams spielen amateur-spieler.... heißt ohne bezahlung. Wenn nun ein Verein nen guten sponsor hat, oder der präsident millionär ist und nicht weiß wohin mit seiner Kohle, könnte er ja nen haufen college-A's kaufen und jede gegner in Grund und Boden spielen. Und das ist ja nicht sinn der Sache.
Es gibt immer soviel gerede wer A ist und wer nicht... (5-Jahres Regelung etc.) ich habe keine Ahnung was genau stimmt, jedenfalls kenne ich seit über 10 Jahren ein A der immer noch ein A hat und seit ewigkeiten hier lebt. Klar hat er College gespielt, klar ist er dann wohl etwas besser aber er ist genauso Amateur spieler wie jeder andere D auch.
Also ich finde, man sollte Spieler die zwar einen A-Pass haben, aber hier leben, (meinetwegen seit 5 Jahren) kein A verpassen. Imports aus USA sehr wohl.
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Fighti
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Beitrag von Fighti »

aikman hat geschrieben:könnte er ja nen haufen college-A's kaufen und jede gegner in Grund und Boden spielen.
Nennt sich Hohenems Blue Devils, nur mit dem Erfolg klappts nicht so ganz
Also ich finde, man sollte Spieler die zwar einen A-Pass haben, aber hier leben, (meinetwegen seit 5 Jahren) kein A verpassen. Imports aus USA sehr wohl.
Wie definierst du hier leben ? 183 Tage im Jahr in Deutschland sein ? Juhu, Kelvin Love, Estrus und Brandon Langston als legaler 3WR-Set und is noch Platz für nen Ami-QB... :lol:
Boro
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Beitrag von Boro »

Ich persönlich finde die A-Regelung völlig in Ordnung. Der Football sollten den Europäer vorbehalten sein und nicht z.B. einer Gruppe von Base-Amis. Apropos vom europäischen Football gesprochen, die E-Regelung hingegen stört mich sehr in einem Land, dessen Bevölkerung über einen sehr großen Anteil an Migranten, in mittlerweile 3. Generation, verfügt...
(Kanadier die einen E-Pass besitzen, könnte man von der Regelung ausschließen, indem man systematisch eine Meldebescheinigung verlangt die einen Aufenthalt in Dtld. von mindestens 5 Jahren nachweist).
MaLa
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Beitrag von MaLa »

Es ging mir weniger darum, ob die Regel wünschenswert ist oder nicht. Im Fussball wünscht man sich ganz offenischtlich ebenfalls eine solche Regel. (wohoo das Ei ist dem Rundball mal vorraus) Mir ging es eher darum, inwiefern es beim Rundball nun so einen derben Aufstand seitens der EU gibt, wenn doch ähnliche Regelung im (zugegebenermaßen unbekannteren, aber das hindert Paragraphenjäger ja nicht) Football und afaik auch anderen Sportarten schon seit Jahrzehnten genutzt wird. ;)
Was macht also 6+5 illegal, was bei A+E legal ist?
Hase

Beitrag von Hase »

zu beachten ist aber, dass die fifa nicht an arbeitsrechtliche interessen gedacht hat. mit dieser regelung will die fifa erreichen, dass wieder mehr nationale talente gefördert werden - und nicht von hochbezahlten legionären auf die bank/tribüne/aus den sport gedrängt werden. die fifa will so wieder ein gleichgewicht der kräfte herstellen. schauen wir dabei auf england: was wären die englischen vereinsteams ohne ihre legionäre. man schaue auf die englische nationalmannschaft ... ;-). geld soll halt keine tore schießen. obwohl, dies aus dem mund der fifa-bosse ...
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aikman
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Beitrag von aikman »

Fighti hat geschrieben:
aikman hat geschrieben:könnte er ja nen haufen college-A's kaufen und jede gegner in Grund und Boden spielen.
Nennt sich Hohenems Blue Devils, nur mit dem Erfolg klappts nicht so ganz
Also ich finde, man sollte Spieler die zwar einen A-Pass haben, aber hier leben, (meinetwegen seit 5 Jahren) kein A verpassen. Imports aus USA sehr wohl.
Wie definierst du hier leben ? 183 Tage im Jahr in Deutschland sein ? Juhu, Kelvin Love, Estrus und Brandon Langston als legaler 3WR-Set und is noch Platz für nen Ami-QB... :lol:
Ein spieler mit US-Pass, wenn er hier seinen " ständigen" Wohnsitz hat. wenn er, wie viele dann mal für 3 Monate (oder so) in die USA fahren und nachweisen, dass sie da weder Spielen noch mit einem Team trainieren und das halt eben 5 JAhre lang, bekommen kein A!
Also zusammengefasst, einer, der seit 5 Jahren nur mit deutschem American Football und nicht mit US American Football zu tun hatte.
Wie man das kontrolliert... keine Ahnung.
KP
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Beitrag von KP »

aikman hat geschrieben:
Fighti hat geschrieben:
aikman hat geschrieben:könnte er ja nen haufen college-A's kaufen und jede gegner in Grund und Boden spielen.
Nennt sich Hohenems Blue Devils, nur mit dem Erfolg klappts nicht so ganz
Also ich finde, man sollte Spieler die zwar einen A-Pass haben, aber hier leben, (meinetwegen seit 5 Jahren) kein A verpassen. Imports aus USA sehr wohl.
Wie definierst du hier leben ? 183 Tage im Jahr in Deutschland sein ? Juhu, Kelvin Love, Estrus und Brandon Langston als legaler 3WR-Set und is noch Platz für nen Ami-QB... :lol:
Ein spieler mit US-Pass, wenn er hier seinen " ständigen" Wohnsitz hat. wenn er, wie viele dann mal für 3 Monate (oder so) in die USA fahren und nachweisen, dass sie da weder Spielen noch mit einem Team trainieren und das halt eben 5 JAhre lang, bekommen kein A!
Also zusammengefasst, einer, der seit 5 Jahren nur mit deutschem American Football und nicht mit US American Football zu tun hatte.
Wie man das kontrolliert... keine Ahnung.
Das stimmt so auch nicht. Ein US-Amerikaner wird sein "A" nur los, wenn er die Deutsche Staatsangehörigkeit erwirbt. Beispiel Jeff Carpenter: Spielt seit 2000 bei den Scorpions, lebt und arbeitet das ganze Jahr in Deutschland, ist mit einer Deutschen Frau verheiratet und nur ein paar Wochen im Jahr zu Besuch in den USA, aber er muss trotzdem das "A" tragen.
Wenn das Klima eine Bank wäre, wäre es längst gerettet!
Benutzer 2265 gelöscht

Beitrag von Benutzer 2265 gelöscht »

KP hat geschrieben: Das stimmt so auch nicht. Ein US-Amerikaner wird sein "A" nur los, wenn er die Deutsche Staatsangehörigkeit erwirbt. Beispiel Jeff Carpenter: Spielt seit 2000 bei den Scorpions, lebt und arbeitet das ganze Jahr in Deutschland, ist mit einer Deutschen Frau verheiratet und nur ein paar Wochen im Jahr zu Besuch in den USA, aber er muss trotzdem das "A" tragen.
Nicht ganz, denn auch dafür kann man schriftlich eine Ausnahmegenehmigung beantragen. Wieweit diese Erfolg hat steht natürlich auf einem anderen Blatt.

Richtig ist aber das es beim "A" für Staatsbürger aus den USA, Canada, Japan und Mexiko keinen Automatismus gibt.
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nomedeguerre
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Arbeitsrecht

Beitrag von nomedeguerre »

Diskriminierung von EU Mitbürgern bezüglich des Arbeitsplatzes wurde im Fußball (Bosnan Urteil) hinreichend diskutiert.

Es gibt hier im Forum zwei Punkte bei denen Äpfel mit Birnen verglichen werden:

A - Arbeitsverträge:
Fußball: Es fließt amtlich Geld und es werden regelmäßig in den höheren Ligen verbindliche Arbeitsverträge geschlossen.
American Football: Ist nach wie vor formell eine Amateurveranstaltung, es dürfte also regelmäßig kein Arbeitsvertrag vorliegen.

B - Europäer:
Amerikaner sind keine Europäer. Daher gibt es auch keinen arbeitsrechtlichen Schutz aus Brüssel für die Kollegen.
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Beitrag von MaLa »

Es steht bereits im EIngangspost, dass es auch primär um den E-Part der Regelung geht. ;)
Zumal nach deiner Interpretation man also problemlos 10 E aufstellen kann, wenn man denen einfach feste Arbeitsverträge gibt (wer sich das leisten kann, ist eine andere Frage), da, sollte es seitens des Verbandes unterbrunden werden, genau gegen die selbe rechtliche Mauer läuft wie im Fuba.
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nomedeguerre
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Beitrag von nomedeguerre »

MaLa hat geschrieben:Es steht bereits im EIngangspost, dass es auch primär um den E-Part der Regelung geht. ;)
Zumal nach deiner Interpretation man also problemlos 10 E aufstellen kann, wenn man denen einfach feste Arbeitsverträge gibt (wer sich das leisten kann, ist eine andere Frage), da, sollte es seitens des Verbandes unterbrunden werden, genau gegen die selbe rechtliche Mauer läuft wie im Fuba.
OK ;o)

Du hast Recht es ist in etwa so. Dem n+1. Europäer eines Teams dürfte die Arbeitsausübung (Spielbetrieb) nicht untersagt werden um den freien Arbeitsplatz für einen Deutschen zu reservieren.
Die Hürden sind jedoch hoch. Wie du korrekt festgestellt hast müßte es sich um eine Situation handeln in der um Arbeitsverträge konkurriert wird. Gemäß des mir bekannten Status Quo ist der deutsche Football noch nicht so weit.

Es würde mich freuen wenn es sich ändert, dann müßte man sich auch über diesen Part Gedanken machen. Aber bis dahin gilt: wo kein Kläger da kein Richter und wo keine Zuständigkeit (sagt dann das Gericht) auch kein Spruch.
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sveshaan
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Beitrag von sveshaan »

Aber was anderes: Gab es nicht einmal eine A-Begrenzung für´s Roster?

Ich seh z.B., dass in einigen GFL-Teams die As am laufenden Band eingeflogen werden.

Ist diese Regelung gefallen?
In diesem Sinne

Gruß von

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Benutzer 2265 gelöscht

Beitrag von Benutzer 2265 gelöscht »

sveshaan hat geschrieben:Aber was anderes: Gab es nicht einmal eine A-Begrenzung für´s Roster?

Ich seh z.B., dass in einigen GFL-Teams die As am laufenden Band eingeflogen werden.

Ist diese Regelung gefallen?
Nein, die ist wie bisher in der BSO § 18 verankert:

Für die GFL gilt:

- Max. 8 A- Spieler in der gesamten Saison (mehr Spielerpässe mit "A" gibt es nicht)
- Max. 6 A- Spieler am Spieltag (also insgesamt auf dem Spielberichtsbogen)
- Max. 2 A- Spieler je Spielzug auf dem Platz

Die Obergrenze für E- Spieler (12/8/3)ist dann noch zusätzlich relevant, da die A- Spieler davon abgezogen werden.

Hat also ein Team in der Saison 8 A- Pässe, darf er nur noch 4 E- Pässe ausstellen lassen (12-8). Dies gilt dann ebenso für den Spieltag und Spielzug.

In der Relegation zwischen GFL und GFL2 gelten die Beschränkungen der GFL2, also 4 A-Spieler auf dem Spielberichtsbogen.
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sveshaan
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Beitrag von sveshaan »

Ok, eine sehr verständliche Antwort. Danke!
In diesem Sinne

Gruß von

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