28.04 New Yorker Lions vs Triangle Razorbacks

Die höchste deutsche Spielklasse...
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skao_privat
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Re: 28.04 New Yorker Lions vs Triangle Razorbacks

Beitrag von skao_privat »

Ich denke, dass es nicht so einfach mit einäugig und blind getan ist.

Im Laufe der Zeit haben sich die Umstände/das Umfeld im Zusammenhang wie du schon sagtest 'im Sinne einer Evolution' verändert. Es ist noch gar nicht so lange her, da hatte man nur mit großen Mühen Zugriff auf Informationen rund um American Football. Sei es die fehlenden Möglichkeiten, sich ein ganzes Spiel anzusehen und allein durch Ansehen einen Einblick zu bekommen oder sei es der Zugang zu Informationen über Taktik und Technik. Eine Epoche der Blinden ohne Zugang zum Licht.
Das, was man heute innerhalb weniger Minuten mit Hilfe weniger Mausklicks an Informationen zusammentragen kann, gab es zu der Zeit in ganz Deutschland in keiner Bibliothek, keinem Buchladen zu kaufen. Ich weiß noch, wie ich in den 80ern ehrfürchtig eine gebundene Kopie des AFCE Yearbook aus der Bibliothek der DSHS in den Händen gehalten habe.
Ich denke, dass es inzwischen weitaus mehr Coaches gibt, die mit beiden Augen die ganze Sache betrachten. Aber sehen ist, wie du es auch beschreibst nicht alles. Das Umsetzen in der Spielsituation ist letztlich der entscheidende Faktor, der über Erfolgstrainer, Trainingsweltmeister oder Theoretiker entscheidet. Da kommt dann der Mentor ins Spiel. Entweder man kann direkt neben ihm stehen und von dem lernen was er macht oder er berät oder er gibt Feedback zu dem was man selbst in verantwortlicher Position anstellt.

Für die Spieler hat sich die Lebenssituation insgesamt geändert. Es gibt kein Netz mehr, das berufliche Spätstarter so ohne weiteres auffängt. Jedes Verschieben der zeitlichen Ressourcen zugunsten einer nichts bis wenig an Ertrag bringenden Freizeittätigkeit birgt eben auch das Risiko hinterher mit leeren Händen da zu stehen. Dazu kommt das subjektiv wahrgenommene Verschwinden der Bereitschaft zur Leistung.
Um die Kurve zur NFLE wieder zu bekommen: die 'Leistung' der NFLE war weniger die Anhebung des allgemeinen Spielerniveaus. Dazu gab es dann doch viel zu wenig 'Nationals'. Eine echte Verzahnung in die Trainerausbildung hat es seitens des Verbandes ja sowieso nie gegeben, so dass 'Lernen an der praktischen Arbeit' als Trainer immer 'Privatsache' mit begrenztem Radius gewesen ist.
Was aber die NFLE aber an Nutzen gebracht hat, war die Motivation junger Spieler, American Football intensiver zu betreiben. Auch wenn das bei genauerem Betrachten eine Glasperlen-Geschichte gewesen ist, war das doch genug Glanz um Träume vom 'ganz großen Ding' zu träumen.
Es gab eine - wenn auch sehr, sehr, sehr vage - Aussicht, mal damit eventuell doch Geld zu verdienen.
Was soll denn heute die Motivation für einen jungen GFL Spieler sein? Warum sollte er seine ohnehin immer knapper werdende Freizeit zur Verfügung stellen, unter Umständen Nachteile beim Start in das Berufsleben in Kauf nehmen? Leider machen sich zu wenige Organisationen darüber zu wenig Gedanken, denn ein Verein ist eine in ein Netzwerk eingebundene Organisation. Da sollte immer mehr möglich sein, als das ein Einzelner erreichen kann!

So jetzt ist das allerdings noch kein Bogen zum Titel des Freds. Allerdings ist der hier ja eigentlich auch off-topic, so dass es dann wieder passt.

Die Lions haben noch nicht ein GFL Spiel gespielt. Also sind sie doch noch voll im Rennen! Überkreuzvergleiche sind unsinnig. Gerade im deutschen Amateur-Football.
Football 2.0

- Bleib doch mal locker
- Wann werden die GFL Pässe zentral und online ausgestellt?
- Jeder Mensch kann aus eigener Kraft fliegen. Er muß nur seinen Standpunkt verändern!
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FoxWhiskey

Re: 28.04 New Yorker Lions vs Triangle Razorbacks

Beitrag von FoxWhiskey »

Warum entwickelt sich eigentlich dieser Thread schon wieder in Richtung " Gibt es die Lions nach der Saison noch, und wenn ja, wer unternimmt dagegen was?"

Halllloooo???!!!

Was, bitte, erwarten die Anhänger der Lions?
oder anders gefragt:
Was haben die Lions in der EFAF zu suchen? Genauso viel, wie ein 3jähriger im Waffenladen, nämlich nichts. Die Lions waren in der vergangenen Saison, deutschlandweit, keine Spitze, warum sollten sie jetzt auf europäischer Ebene irgendwas reißen können?

Das sind Testspiele unter regulären Wettkampfbedingungen, nicht mehr und nicht weniger. Die sollen Defizite aufzeigen, und zwar gnadenlos.
Wenn ein Playmaker wie Jabari Johnson nicht im Kader ist, heißt das für mich nur eines: Der Mann ist zu wichtig für das normale Tagesgeschäft- die GFL.

Und in der GFL haben die Lions alle Möglichkeiten. Abgerechnet wird zum Schluß.
Zuletzt geändert von FoxWhiskey am Mo Apr 30, 2012 14:26, insgesamt 2-mal geändert.
FoxWhiskey

Re: 28.04 New Yorker Lions vs Triangle Razorbacks

Beitrag von FoxWhiskey »

Und man kann trefflich über die NFLE reden, aber das Thema ist durch, weil wirtschaftlich defizär, und auch off topic.
fallingdown
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Re: 28.04 New Yorker Lions vs Triangle Razorbacks

Beitrag von fallingdown »

FoxWhiskey hat geschrieben:...Was, bitte, erwarten die Anhänger der Lions?
...Was haben die Lions in der EFAF zu suchen?
... warum sollten sie jetzt auf europäischer Ebene irgendwas reißen können?
Fragen über Fragen... Die Antworten hier.
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kurupt
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Re: 28.04 New Yorker Lions vs Triangle Razorbacks

Beitrag von kurupt »

Halllloooo???!!!

Was, bitte, erwarten die Anhänger der Lions?
oder anders gefragt:
Was haben die Lions in der EFAF zu suchen? Genauso viel, wie ein 3jähriger im Waffenladen, nämlich nichts. Die Lions waren in der vergangenen Saison, deutschlandweit, keine Spitze, warum sollten sie jetzt auf europäischer Ebene irgendwas reißen können?

Das sind Testspiele unter regulären Wettkampfbedingungen, nicht mehr und nicht weniger. Die sollen Defizite aufzeigen, und zwar gnadenlos.
Wenn ein Playmaker wie Jabari Johnson nicht im Kader ist, heißt das für mich nur eines: Der Mann ist zu wichtig für das normale Tagesgeschäft- die GFL.

Und in der GFL haben die Lions alle Möglichkeiten. Abgerechnet wird zum Schluß.
Halllloooo!!! :keule:

Jabari Johnson hat nicht gespielt, weil man im europäischen Wettbewerbt nur drei Amerikaner einsetzen darf und man sich für die drei anderen entschieden hat. Das mal vorweg.

Ansonsten haben schon genug Poster erwähnt, dass man die Lions nur an dem misst, was sie selbst kommunizieren. Und selbst wenn man die letzte Saison als Maßstab anlegt, war das Sonntag noch schlechter. Soll man etwa ob einer Heimniederlage gegen einen zweitklassigen internationalen Gegner in Jubelstürme ausbrechen?

Wenn man den normalem 4-Man-Rush von zwar schnellen, aber körperlich nicht besodners starken Dänen (die könnten in der GFL maximal TE spielen) nicht blocken kann, dann sehe ich für Spiele gegen die guten Nordteams nunmal schwarz. Defensiv gilt ähnliches, da hat als einziges das variable Blitzen der vier Linebacker funktioniert, aber das hatten die Dänen dann in HZ2 auch im Griff.
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Re: 28.04 New Yorker Lions vs Triangle Razorbacks

Beitrag von 125687 »

Ich dachte die Lions haben leichtes Spiel gegen die Dänen. Was sich im Stadion dann darbot war alles andere als souverän. Der neue QB machte erstmal keinen schlechten Eindruck, völlig inakzeptabel waren jedoch die scheinbar falschen Passrouten die letzten Endes zu den Interceptions führten. Die Teilnahme an den Playoffs sehe in bei BS dieses Jahr nicht,zuviel muss noch im Linienbereich verbessert werden.Die D versuchte ordentlich zu Blitzen, was jedoch eine ideale Möglichkeit für Screens bot. Wäre der Gegner ein Ligakonkurrent gewesen, dann wäre das Ergebnis aufgrund der physischen Überlegenheit sicherlich noch einmal etwas anders ausgefallen..ich möchte jetzt nicht alles an dem ersten Spiel festmachen. Für mich zählt vielmehr die Tatsache, dass es äußerst verwunderlich wäre, wenn die Lions einen derartigen Umbruch innerhalb von nur einem Jahr egalisieren könnten. Ich hätte es den Lions dennoch gegönnt. Ein Vergleich zu den Glanzjahren in der GFL hinkt natürlich gewaltig und man sollte tunlichst vermeiden sich solche Zustände zu erträumen. So wird es definitiv nie wieder!
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trust01
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Re: 28.04 New Yorker Lions vs Triangle Razorbacks

Beitrag von trust01 »

gibt es irgendwo bilder vom spiel ?
FoxWhiskey

Re: 28.04 New Yorker Lions vs Triangle Razorbacks

Beitrag von FoxWhiskey »

kurupt hat geschrieben: Jabari Johnson hat nicht gespielt, weil man im europäischen Wettbewerbt nur drei Amerikaner einsetzen darf und man sich für die drei anderen entschieden hat. Das mal vorweg.
Das ist mir schon klar. Aber ich denke, ein Mann für bigplays wie Jabari, muß niemanden mehr was beweisen- und wird deshalb für das Tagesgeschäft GFL geschont. Die Verletzungsgefahr ist zu groß und Jabari zu wichtig.
kurupt hat geschrieben: Ansonsten haben schon genug Poster erwähnt, dass man die Lions nur an dem misst, was sie selbst kommunizieren....
Ihr müßt noch viel lernen und/oder vom hohen Roß absteigen.
Analog zu meinen Königlichen, wird vor der Saison jede Menge Bla Bla von sich gegeben.
Wen willste auch ins Stadion locken, wenn man vor der Saison schon sagt:" Also dieses Jahr wird´s, bestenfalls, für´s Mittelfeld reichen, aber eigentlich spielen wir für den Verbleib in der Liga."
kurupt hat geschrieben: Wenn man den normalem 4-Man-Rush von zwar schnellen, aber körperlich nicht besodners starken Dänen (die könnten in der GFL maximal TE spielen) nicht blocken kann, dann sehe ich für Spiele gegen die guten Nordteams nunmal schwarz. Defensiv gilt ähnliches, da hat als einziges das variable Blitzen der vier Linebacker funktioniert, aber das hatten die Dänen dann in HZ2 auch im Griff.
So und wenn du das jetzt mal unter dem Gesichtspunkt Testspiel einordnest, relativiert sich das Ganze.
Die ersten GFL-Spiele sind dann die wirklichen Standortbestimmungen.

Und ohne die Details des NewYorker-Deals zu kennen, muß ich sagen: Vielleicht werdet Ihr in den nächsten Jahren deutlich kleinere Brötchen backen müssen( entgegen Euren eigentlichen Ansprüchen), und vielleicht werdet Ihr das ein oder andere mal gegen den Abstieg kämpfen müssen. Aber zumindest scheint es so, das Ihr euren Unterbau erneuern könnt, ohne die GFL verlassen zu müssen.
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Re: 28.04 New Yorker Lions vs Triangle Razorbacks

Beitrag von fallingdown »

@FoxWhiskey

Ich denke du überschätzt Jabaris Leistungsniveau etwas. Ich sehe ihn jedenfalls nicht in der "Austin Scott"-Liga.
Die 3 neuen A's sollten spielen, was auch richtig war.
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JM
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Re: 28.04 New Yorker Lions vs Triangle Razorbacks

Beitrag von JM »

Boro hat geschrieben:[...]Das ist sicherlich eine berechtigte Frage. Wenn wir von der GFL ausgehen, haben wir so viele deutsche Coaches wie schon lange nicht mehr - insofern ich mich da nicht irre. Inhaltlich stelle ich jedoch parall auch fest, dass viele Techniken - zumindest wenn ich Defense betrachte - in Vergesseheit geraten sind. Auch in Gesprächen mit GFL-Spielern bin ich teilweise überrascht wie sehr auch Terminologien, um Football zu kommunizieren, abhanden gekommen sind. Inwiefern das nun ein Indikator ist weiß ich nicht. Intuitiv sagt mir das jedoch, dass es kein gutes Zeichen sein kann.
Was US Spieler anbetrifft ist festzustellen, dass alle alten Topamerikaner oder Deutsche (Crayton, Horton, Heckenbach, Engelbrecht...) im hohen Alter immer noch Topleistungen erbracht haben und ihre junge Konkurrenz teils deutlich in den Schatten gestellt haben.
"Deutsche Coaches" sind gut - also, sie zu haben... Deutsche Coaches müssen aber von jemandem lernen. Von wem also? Der Einäugige vom anderen Einäugigen oder der Blinde vom Blinden? Beides keine Idealvoraussetzungen, um sich selbst und vor allem die Spieler nach vorn zu bringen.

Interessanterweise habe ich gerade vor kurzem mit einem anderen langjährigen Trainer über das Phänomen der abhanden gekommenen Terminologie gesprochen. Heute wird so viel "basics" gecoacht, dass für Sprache, Schemes und Philosophie oftmals keine Zeit mehr bleibt. Vor zehn Jahren noch haben alle irgendwelche NFL Playbooks installiert (oder versucht) und keiner wusste wie man richtig steht und startet. Heute scheint es genau andersherum zu sein...

Und zu guter letzt ein Hinweis zu den genannten Topspielern: Die meisten waren zu ihren Zeiten Profi-Sportler. Von denen hätte ich Topleistungen erwartet und gefordert. Schließlich haben einige Topspieler früher auch Topzahlungen erhalten.
skao_privat hat geschrieben:[...]Für die Spieler hat sich die Lebenssituation insgesamt geändert. Es gibt kein Netz mehr, das berufliche Spätstarter so ohne weiteres auffängt. Jedes Verschieben der zeitlichen Ressourcen zugunsten einer nichts bis wenig an Ertrag bringenden Freizeittätigkeit birgt eben auch das Risiko hinterher mit leeren Händen da zu stehen. Dazu kommt das subjektiv wahrgenommene Verschwinden der Bereitschaft zur Leistung.
Um die Kurve zur NFLE wieder zu bekommen: die 'Leistung' der NFLE war weniger die Anhebung des allgemeinen Spielerniveaus. Dazu gab es dann doch viel zu wenig 'Nationals'. Eine echte Verzahnung in die Trainerausbildung hat es seitens des Verbandes ja sowieso nie gegeben, so dass 'Lernen an der praktischen Arbeit' als Trainer immer 'Privatsache' mit begrenztem Radius gewesen ist.
Was aber die NFLE aber an Nutzen gebracht hat, war die Motivation junger Spieler, American Football intensiver zu betreiben. Auch wenn das bei genauerem Betrachten eine Glasperlen-Geschichte gewesen ist, war das doch genug Glanz um Träume vom 'ganz großen Ding' zu träumen.[...]
Das mit den geänderten Lebenssituationen kann ich unterschreiben, dennoch stelle ich fest, dass es immer noch (und immer wieder) eine ganze Menge junger Spieler gibt, die sich für den Sport ein Bein ausreißen. Was treibt diese Jungs an? Vielleicht der Traum auf eine College-Karriere und die Hoffnung der nächste Vollmer oder Kuhn zu sein? Aber da fehlen dann eventuell wieder die Coaches, die das Talent und Potential entsprechend fördern (und auch da fehlt die NFLE wohl wieder).
Boro
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Re: 28.04 New Yorker Lions vs Triangle Razorbacks

Beitrag von Boro »

FoxWhiskey hat geschrieben:Warum entwickelt sich eigentlich dieser Thread schon wieder in Richtung " Gibt es die Lions nach der Saison noch, und wenn ja, wer unternimmt dagegen was?"

Halllloooo???!!!

Was, bitte, erwarten die Anhänger der Lions?
oder anders gefragt:
Was haben die Lions in der EFAF zu suchen? Genauso viel, wie ein 3jähriger im Waffenladen, nämlich nichts. Die Lions waren in der vergangenen Saison, deutschlandweit, keine Spitze, warum sollten sie jetzt auf europäischer Ebene irgendwas reißen können?

Das sind Testspiele unter regulären Wettkampfbedingungen, nicht mehr und nicht weniger. Die sollen Defizite aufzeigen, und zwar gnadenlos.
Wenn ein Playmaker wie Jabari Johnson nicht im Kader ist, heißt das für mich nur eines: Der Mann ist zu wichtig für das normale Tagesgeschäft- die GFL.

Und in der GFL haben die Lions alle Möglichkeiten. Abgerechnet wird zum Schluß.
Nun, ohne das Spiel gesehen zu haben, aber um gegen eine dänische Mannschaft als GFL Nord Team zu verlieren - Testspiel hin oder her - dazu gehört schon mehr als nur einiges! Entweder hat sich in Vejla über Nacht gewaltig was getan oder man hat deutlich seine Defizite aufgezeigt bekommen - was besser nun stattfindet, als später in der GFL. Wie nun tatsächlich die Leistung der Razorbacks in diesem "Cindarella-Jahr" ist, werden die nächsten EFAF Cup Spiele zeigen...
Boro
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Re: 28.04 New Yorker Lions vs Triangle Razorbacks

Beitrag von Boro »

JM hat geschrieben:
Boro hat geschrieben:[...]Das ist sicherlich eine berechtigte Frage. Wenn wir von der GFL ausgehen, haben wir so viele deutsche Coaches wie schon lange nicht mehr - insofern ich mich da nicht irre. Inhaltlich stelle ich jedoch parall auch fest, dass viele Techniken - zumindest wenn ich Defense betrachte - in Vergesseheit geraten sind. Auch in Gesprächen mit GFL-Spielern bin ich teilweise überrascht wie sehr auch Terminologien, um Football zu kommunizieren, abhanden gekommen sind. Inwiefern das nun ein Indikator ist weiß ich nicht. Intuitiv sagt mir das jedoch, dass es kein gutes Zeichen sein kann.
Was US Spieler anbetrifft ist festzustellen, dass alle alten Topamerikaner oder Deutsche (Crayton, Horton, Heckenbach, Engelbrecht...) im hohen Alter immer noch Topleistungen erbracht haben und ihre junge Konkurrenz teils deutlich in den Schatten gestellt haben.
"Deutsche Coaches" sind gut - also, sie zu haben... Deutsche Coaches müssen aber von jemandem lernen. Von wem also? Der Einäugige vom anderen Einäugigen oder der Blinde vom Blinden? Beides keine Idealvoraussetzungen, um sich selbst und vor allem die Spieler nach vorn zu bringen.

Interessanterweise habe ich gerade vor kurzem mit einem anderen langjährigen Trainer über das Phänomen der abhanden gekommenen Terminologie gesprochen. Heute wird so viel "basics" gecoacht, dass für Sprache, Schemes und Philosophie oftmals keine Zeit mehr bleibt. Vor zehn Jahren noch haben alle irgendwelche NFL Playbooks installiert (oder versucht) und keiner wusste wie man richtig steht und startet. Heute scheint es genau andersherum zu sein...

Und zu guter letzt ein Hinweis zu den genannten Topspielern: Die meisten waren zu ihren Zeiten Profi-Sportler. Von denen hätte ich Topleistungen erwartet und gefordert. Schließlich haben einige Topspieler früher auch Topzahlungen erhalten.
Die Zeit zum Lernen hatte man knapp 5-10 Jahre (+/- 1995- 200X) - da war mehr als genügend DIV-IA Qualität enthalten in der GFL. Was jedoch deutlich misslungen ist, ist es das Wissen mit den erfahrenen Veteranen, die evtl. Potenzial zu einem guten Coach gehabt hätten, im Nachhinein im Verein zu halten bzw. zu konservieren - Garnier stellt meines Erachtens eine positive Ausnahme dar! Alle anderen europäischen Coaches mit Qualität, die bewusst den Weg ins professionelle Coaching gesucht haben bzw. von jener "guten Zeit der GFL/NFLE" profitiert haben, sind nun eben wie jene Amerikaner angestellt in Vereinen (Fatah, Esume).

Ich kann nicht beurteilen in welchen Jahren man versucht hat NFL-Playbooks oder ähnliches zu installieren, ich kann insofern nur beurteilen dass man Ende der 90er recht (für Deutschland) fortgeschrittene Techniken und Taktiken gelehrt hat und eben jene in ein passendes System installiert wurden. Den Vergleich zwischen den heutigen Scoutingreports und Videoanalysen mit damals möchte ich unkommentiert lassen, da der Vergleich sicherlich nicht fair ausfallen würde. Was ich jedoch deutlich sagen möchte, ist dass damalige Techniken in aktuellen Clinics in Dtld. für offene Kinnladen sorgen und als kleine Revolution gefeiert werden. Insofern bin ich nicht damit einverstanden, dass heute mehr Basics geoacht werden, sondern man eher mangels wissen stagniert und somit folglich auch die Terminologien. Die Techniken hat man damals beherrscht, gegenüber heute sah das jedoch Teils sehr sperrig aus, da Spieler eben nicht wie heute die Motorik von Klein an in Flag Programmen spezifisch mit dem komischen Eierball erlernt haben.
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Re: 28.04 New Yorker Lions vs Triangle Razorbacks

Beitrag von Nibbles »

boh äh, Boro,schreibst du sonst Romane :?:
"ich kann nichts dafür, ich bin so!"
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Re: 28.04 New Yorker Lions vs Triangle Razorbacks

Beitrag von Boro »

Nibbles hat geschrieben:boh äh, Boro,schreibst du sonst Romane :?:
Boah ey, Romane? Nee, normalerweise nur ganz kurze Komödien wie das Revival vom Sommernachtstraum a.k.a "da wurde der Bulle doch gebrandmarkt am Ende"! ;)
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