
Ich stecke in einer Lebenskrise.
An Weihnachten 2012 sagte mir meine Mom (59 Jahre jung), dass sie Lungenkrebs hat.
Diese Diagnose riss mir den Boden unter den Füßen weg.
Ich stabilisierte mich bis Mitte März einigermaßen.
Am Wochenende vor Ostern, rief meine Schwester an und sagte mir, dass unsere Mutter in der Klinik wo sie bestrahlt wurde, einen sehr heftigen Schlaganfall hatte. Sie war halbseitig gelähmt, konnte nur "ja" oder "nein" sagen und dies, bis auf Ausnahmen meist ohne Sinn. Wobei ich mir bei allem nicht sicher sein kann, denn sie hatte auch sehr "helle" Momente, bis sie vermehrt Morphium bekam- dann war meist den ganzen Tag wenig mehr übrig von Reden usw.
Ich weiß nicht, ob ich mich nicht so "einscheissen" sollte. Ich bin immerhin jetzt 34 Jahre alt geworden. Aber meine Mom war allein erziehend mit mir. In der Kindheit war ich auch sehr krank körperlich, warum unzählige große OPs und Behandlungen nötig waren. Dabei begleitete sie mich immer und ich glaube ich habe darum eine besonders innige Beziehung gehabt. Wir telefonierten eigentlich täglich, bis zuletzt.
Ich bin Single, d.h. auch keine Kinder bisher.
Ich verbracchte von Ende März bis 14.05. quasi 24 Std./Tag an ihrem Bett in der Klinik bzw. im Hospiz dann später. Ich hatte Glück und konnte mich als beamter krank melden lassen und die Zeit aufbringen- was ja nicht jeder könnte.
Mir gehen die ganzen Bilder meiner hilflosen Mutter nicht mehr aus dem Kopf und auch wie sie am 14.05. im Bett im Hospiz da lag- kalt, leblos.
Die Bestattung war am 31.05.- ausgerechnet einen Tag nach meinem Geburtstag.
Nunja, ich bin zurück an den ort wo ich arbeite. Ich kenne hier quasi kaum eine Seele, nur zwei gute Freunde bzw. eine Freundin.
Ich versuche mir meine unendliche Trauer auf der Arbeit möglichst wenig ansehen zu lassen, aber danach... ohje.
Jetzt zum eigentlichen Punkt:
Ich habe bisher viele Jahre aktiv Football gespielt. Inzwischen sind beide Knie angeschlagen und ich werde immer fetter (105kg, bei 1,8Meter). Durch das Rauchen, was ich mir am abgewöhnen gerade bin, und wegen KEINEM Sport die letzten 2-3 Jahre habe ich 0 Kondition.
Hier gibt es einen Club, bei dem ich willkommen wäre.
Eigentlich habe ich meine Entscheidung bereits getroffen, ich werde hin gehen und erneut 1-3 Jahre versuchen zu spielen, denke ich.
Mir geht es nicht mehr ums Hitten wie damals mit 20 Jahren. Ich weiß garnicht ob ich das noch wirklich vertragen würde.
Mir geht es eher um den Anschluss. Aber ich weiß eben, dass ich dort quasi der "Opa" wäre.
Konditionell sieht es bei mir wirklich beschissen aus.
Wie lange bräuchte man, um ein akzebtables Niveau wieder zu erreichen?
LB, oder sowas wie früher brauche ich nicht. DT wäre super.
Was meint Ihr?!
Kann einem eine Ablenkung durch Football in einer "Lebenskrise" helfen? Zumindest die paar Stunden wäre ich von den Erinnerungen befreit, glaube ich?
Danke
Monkey
(Haarig wie ein Affe
