Leijona hat geschrieben: ↑Mo Sep 02, 2019 09:14
Nur mal für BS betrachtet, gab es Zeiten, da kamen 15-20.000 Zuschauer zu einem Spiel. Da sind 10.000 BS zum GB nach Hamburg gefahren und haben Timo "Klong" Erbs zugejubelt. Damals hat man ziemlich erfolgreich Konzerte von Grönemeyer oder Joe Cocker mit Spielen verbunden. Nachdem Jägermeister sich als Sponsor zurückzog, haben sich dann auch viele Partyfans verabschiedet und im Laufe der Zeit war auch das Konzertkonzept dann nicht mehr ganz so erfolgreich. Vielleicht wg. dem zeitlichen Plazza-Festival in Hannover, vielleicht etwas ausgelutscht, vielleicht ... ich weiss es nicht.
Jedenfalls gab es in dieser Zeit mit den vielen Zuschauern eine Fraktion von Lautsprechern, die in bester Fußballfanmanier für einen reinen Footballsport ohne Gebimsel drumrum plädierten. Hamwa ja heute. Und (mit einzelnen Aureißern) max. 3.000 Zuschauern. Recht so liebe Footballpuristen?
Wäre hierzu vielleicht interessant mal aus den enormen "Zuschauerzahlen" bei den Konzertspielen die "Zuschauer" rauszurechnen, die gar nicht zum Spiel - oder wegen dem Spiel - sondern nur zum/wegen dem Konzert kamen.
Beispiel aus meinem persönlichen Umfeld: Als im Jahr 2000 Joe Cocker damals ein "Konzert zum Spiel" bestritten hat, kam sogar meine damals schon 70 Jahre alte Mutter ins Stadion.. aber nur zum Konzert. Und da war sie nicht die Einzige...
Desweiteren gehe ich mal davon aus, daß die damaligen Konzerte
1. kaum "langfristige" Zuschauer ins Stadion geholt haben.
2. keinerlei finanziellen Gewinn erwirtschaften konnten und ohne das Jägermeister Sponsoring nicht zu stemmen gewesen wären
Was wirklich für Zuschauerzugänge geführt hat, waren spannende Spiele, wie sie z.B. anfangs die Regel waren, als die Liga Leistungstechnisch weitaus dichter besetzt war, als in der Zeit nach 2005. Wenn potentielle Zuschauer erwarten können, daß bei so ziemlich jedem Heimspiel ein xx zu null Sieg das Ergebnis ist und die Frage nur darin liegt, ob die xx nun 30, 40 oder 50 Punkte betragen, dann wird das auf die Dauer doch durchaus etwas eintönig und verleitet dazu, nur zu den potentiell "interessanten" Spielen zu gehen.
Gutes Beispiel sind hier die jährlichen Playoffs. Im Viertelfinale ist die Zuschauerzahl immer und oftmals enorm niedriger als bei dem darauffolgenden - und potentiell spannenderem - Halbfinale.
Und anders herum gilt sicher das Gleiche: wenn das Heimteam regelmäßig nur abgewatscht wird, verlieren irgendwann die "normalen" Fans die Lust sich derartige Debakel ansehen zu wollen. Ist halt nur was für Leute mit einer gewissen masochistischen Ader.
Mir persönlich sind übrigens auch 3000 regelmäßige und halbwegs footballkundige Zuschauer lieber, als Leute die nur gelangweilt das "Vorprogramm zum Konzert" überstehen wollen.
Wäre halt nur hilfreich, wenn ALLE GFL Teams diesen 3000er Schnitt erreichen würden. Dann würde vermutlich - durch mehr Geld in den Kassen - auch das Niveau der Spiele insgesamt steigen, was dann - vielleicht - noch mehr tatsächlich am Sport interessierte in die Stadien locken würde.
Insofern liegt das Problem sicher nicht daran, daß es in Braunschweig keine Konzerte mehr gibt, sonderen eher daran, das andernorts organisationstechnisch im unteren Reginalligabereich geplant und gehandelt wird.