Der deutsche Football steht so gut da wie noch nie

Die höchste deutsche Spielklasse...
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zusel
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Re: Der deutsche Football steht so gut da wie noch nie

Beitrag von zusel »

deckard1984 hat geschrieben:Warum ist das denn so unrealistisch (in ein paar Jahren)? Ich bin Phoenix Hagen Fan und die haben eine Halle mit 3000 Plätzen und kaum namhafte Sponsoren. Und die geben geschätzt 800.000 € für Gehälter aus.
Weiteres Rechenbeispiel:

Beko BBL: 17 Heimspiele

GFL: 7 Heimspiele

Macht bei 1000 Zuschauern bei 10€ Eintritt (angenommen Reingewinn) einen Unterschied von 100.000€ in der Kasse.
Dazu kommen noch evtl Playoffs, da hast du im Football auch deutlich weniger Spiele als beim Baskettball.
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deckard1984
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Re: Der deutsche Football steht so gut da wie noch nie

Beitrag von deckard1984 »

zusel hat geschrieben:
Weiteres Rechenbeispiel:

Beko BBL: 17 Heimspiele

GFL: 7 Heimspiele
Das Frage ich mich schon seit Jahren: Ist Football soviel anstrengender als andere Sportarten, oder warum wird so wenig gespielt? Eishockey, Fußball, Baseball, Basketball... Machen viel mehr Spiele.
Das macht aber auch den Reiz aus. Bei 16 Spielen in der NFL ist ein Spiel so wichtig, dass ich um 2 Uhr aufstehe um es zu gucken, für ein NBA Spiel würde ich das nicht machen, ist ja nur 1/82 einer Saison. Darum hat die NFL auch einen höheren Schnitt als alle anderen Sportarten.
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_pinky
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Re: Der deutsche Football steht so gut da wie noch nie

Beitrag von _pinky »

Wieviele Spiele macht ein Basketball-Team in den USA? Wieviele ein Football-Team? Dagegen macht man in Deutschland viele.
Hatte heute morgen keine Milch mehr für mein Müsli. Hab stattdessen Orangensaft genommen. Und Wodka statt Müsli.
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skao_privat
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Re: Der deutsche Football steht so gut da wie noch nie

Beitrag von skao_privat »

Du hast vermutlich noch nie Football gespielt oder mal im Trainingsbetrieb vorbei geschaut. Das meine ich nicht abwertend oder geringschätzig. Wenn da der Fall wäre, wüsstest du, dass in den meisten Fällen das "drumherum" nicht mal im Ansatz ausreichend entwickelt ist, um eine größere Menge an Spielen aufzufangen. Physiotherapeutische/ärztliche Betreuung zum Beispiel. Da bekomme ich "Pipi in den Augen", wenn ich mir die Ausstattung bei der aktuellen NFL Serie bei Amazon ansehe. Hierzulande ist noch nicht mal abgesichert, das wenigstens ein Physio beim Training ist. Es gibt GFL Vereine, die verlangen, dass die Spieler ihr eigenes Tape mitbringen. Nicht nur beim albernen Schuhe bekleben, sondern auch bei prophylaktischen Maßnahmen oder sogar bei im Training/Spiel erlittenen Verletzungen. Manchmal passiert es auch, dass der US-Import kein MRT bekommt, den Grad der Verletzung festzustellen. Angeblich gerade keine Termine zu bekommen. Passiert häufig kurz vor Ende der Saison. Ein Schelm der dabei denkt, dass ein Verein versucht, sich um die Therapie- und Rehakosten zu drücken. Es gibt GFL Vereine, die erwarten, dass die Spieler ihr ergänzendes Krafttraining selbst bezahlen. Von Regenerationsmaßnahmeb ganz zu schweigen. Dann auch noch mal darauf hingewiesen, dass die Football Spieler keine hauptamtlichen Sportler sind und ihnen nicht die ganze Zeit des Tages für das Training zur Verfügung steht. Beim Video-Training hat sich zumindest technisch einiges weiterentwickelt. Allerdings gibt es GFL Vereine die es noch nicht einmal für nötig halten, ein oder gar zwei Kameras beim Training zu haben. Manche Teams schaffen es noch nicht einmal ordentliche Gameday-Videos zu erstellen. Gemessen an den VHS Zeiten ist das arbeiten mit Hudl ein Quantensprung. Viele Teams können das "Training in der Hosentasche" gar nicht optimal nutzen. Selbst wenn Videos vom Training, Spiel oder Gegner da ist, fehlt es vielfach den Coaches an Zeit, die optimal aufzuarbeiten. Eingaben, die woanders "Volunteers" machen, müssten sie selbst machen. Und selbst wenn sie sich auf die Fehlerkorrektur beschränken wollten, stellt sich irgendwann die Familie quer, weil die in der Saison irgendwo hinter Arbeit, Training, Spieltag, Vor- und Nachbearbeitung landet. Da muss dann Football hinten anstehen, weil der investierten Zeit nichts greifbares gegenübersteht.

Allerdings gab es ja mal eine sehr interessante Reportage über eine Saison von Phoenix Hagen. Da habe ich mich manchmal gefragt: nicht euer Ernst oder? Da gab es trotz deutlich höheren Etats keine gravierenden Unterschiede zu den besseren Teams der GFL.

Ich will nicht gegen eine mögliche Profiliga reden oder irgendwelche Totschlag Argumente bringen. Aber der Fisch im Football stinkt vom Kopf. Und die GFL stinkt da bereitwillig mit. Braunschweig rackert und ackert, um Süden versucht sich Frankfurt und es gibt dort das umtriebige Einhorn-Eichörnchen, das fleißig solange Nüsse gesammelt hat, dass die jetzt Party machen können.
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- Wann werden die GFL Pässe zentral und online ausgestellt?
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skao_privat
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Re: Der deutsche Football steht so gut da wie noch nie

Beitrag von skao_privat »

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twolf
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Re: Der deutsche Football steht so gut da wie noch nie

Beitrag von twolf »

Kleiner Vergleich der Top vier Sportarten

Fussball
18 Teams / 306 Ligaspiele /34 Spieltage +DFB Pokal+Intern. Bewerbe / Kader Grösse 25 Spieler/ Liga weit 450 Spieler /2.275 Mio / Zuschauerschnitt 41802

BBL 18 Teams / 341 Ligaspiele / 34 Spieltage plus Playoffs best of 5 / Kader Grösse 18 Spieler / Liga weit 324 Spieler / Umsatz 90,8 Mio / Zuschauerschnitt 4400

Handball 18 Teams / 306 Spieltage / 34 Spieltage / Kader 21 / 294 Spieler Ligaweit Umsatz 88,9 Mio / Zuschauerschnitt 4716

DEL 14 Teams / 763 Ligaspiele / 52 Spieltage plus Playoff / Kade Grösse 26 Spieler /364 Spieler Ligaweit Umsatz Liga 106 Mio / Zuschauerschnitt 5863


Aus dem Jahr 2010
Football
2 x 8 Teams/ 119 Ligaspiele / 14 Spieltage plus Playoff / Kader Grösse 45 Spieller / 720 Spieler
deckard1984
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Re: Der deutsche Football steht so gut da wie noch nie

Beitrag von deckard1984 »

Danke für die Einblicke in die GFL, aber meine Frage bezog sich auch auf die NFL, dort gibt es Forderungen nach 18 statt 16 Spielen (um die notleidenden Besitzer zu stützen :mrgreen:) dies wird aber von der Spielergewerkschaft wegen der Belastung abgelehnt. Daher die Frage: Ist Football soviel anstrengender, dass man es als Profi unter top Bedingungen nur einmal pro Woche spielen kann? Fußballer können zweimal und Basketballer drei bis viermal die Woche. :?:
twolf
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Re: Der deutsche Football steht so gut da wie noch nie

Beitrag von twolf »

deckard1984 hat geschrieben:Danke für die Einblicke in die GFL, aber meine Frage bezog sich auch auf die NFL, dort gibt es Forderungen nach 18 statt 16 Spielen (um die notleidenden Besitzer zu stützen :mrgreen:) dies wird aber von der Spielergewerkschaft wegen der Belastung abgelehnt. Daher die Frage: Ist Football soviel anstrengender, dass man es als Profi unter top Bedingungen nur einmal pro Woche spielen kann? Fußballer können zweimal und Basketballer drei bis viermal die Woche. :?:
Gehen wird das schon, es wird Auswirkungen haben, Verletzungen, das spiel wird nicht ganz so Intensiv gespielt. Die Belastungen für die Spiele wird steig3n.
Das spiel wird sich vieleicht auch verändern.
vieleicht muss man das Regelwerk etwas anpassen.
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Fighti
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Re: Der deutsche Football steht so gut da wie noch nie

Beitrag von Fighti »

skao_privat hat geschrieben:Manche Teams schaffen es noch nicht einmal ordentliche Gameday-Videos zu erstellen.
Weshalb ich ja weiterhin nicht dran glaube, dass man nur *schnipp* machen muss und plötzlich finden sich an jedem Standort ganze Livestream-Crews... Wenn man schon Probleme hat einen zu finden, der nur zuverlässig filmen soll (und nicht in der Mitte eines Spielzugs aufhört oder einen Spielzug verpasst oder wo die letzten 10 Plays fehlen, weil der Akku leer war oder oder oder)
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Rocco13
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Re: Der deutsche Football steht so gut da wie noch nie

Beitrag von Rocco13 »

deckard1984 hat geschrieben:Daher die Frage: Ist Football soviel anstrengender, dass man es als Profi unter top Bedingungen nur einmal pro Woche spielen kann? Fußballer können zweimal und Basketballer drei bis viermal die Woche. :?:
Football ist körperlich sehr viel anstrengender als andere Sportarten. In der Regel findet das erste Training nach dem Spieltag erst einmal nur in Shorts und Helm (also ohne Pads) und ohne Kontakt statt. Sechs Tage bis zum nächsten Spiel sind gerade so ausreichend, um sich vom letzten Spiel einigermaßen zu erholen. Mach das mal 16 Wochen am Stück. Wir in D spielen ja sogar nur 12 Minuten pro Quarter und längst nicht so intensiv wie die NFL oder NCAA und trotzdem verletzten sich grob 20% aller Spieler eines Teams mehr oder weniger schwer im Laufe der Saison. Mehr ist echt nicht drin.
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DuncanIdaho
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Re: Der deutsche Football steht so gut da wie noch nie

Beitrag von DuncanIdaho »

deckard1984 hat geschrieben:Danke für die Einblicke in die GFL, aber meine Frage bezog sich auch auf die NFL, dort gibt es Forderungen nach 18 statt 16 Spielen (um die notleidenden Besitzer zu stützen :mrgreen:) dies wird aber von der Spielergewerkschaft wegen der Belastung abgelehnt. Daher die Frage: Ist Football soviel anstrengender, dass man es als Profi unter top Bedingungen nur einmal pro Woche spielen kann? Fußballer können zweimal und Basketballer drei bis viermal die Woche. :?:
Fussballer und Basketballer haben bei weitem nicht die Belastung durch Kollisionen, wie Footballer, was man auch deutlich an der Ausrüstung sehen kann. Mehr Spiele würden auch bedeuten die Kadertiefe deutlich erhöhen zu müssen, die Spieler einer höheren Gefahr auszusetzen und minderwertigere Spiele sehen zu müssen, da die Stars im Durchschnitt öfter verletzt sind. Es gibt jetzt schon zuviele Spätschäden durch die vielen Gehirnerschüteterungen. Im Grunde, wenn man mal gesehen hat, was Footballer auch abseits der Spieltage leisten müssen kann man deutlich sagen: Die Spielergewerkschaft hat Recht.
Borg ist im realen Leben ein Troll, also was bleibt ihm hier übrig? :ugly:
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skao_privat
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Re: Der deutsche Football steht so gut da wie noch nie

Beitrag von skao_privat »

Die besten Spieler hatten über 20 Spiele mehre Jahre hintereinander! Ohne dass sie rundumbetreut zu wurden. Konsequenz: am Ende Dauerverletzt. Aus
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Re: Der deutsche Football steht so gut da wie noch nie

Beitrag von skao_privat »

Noch ein Aspekt: es gibt GFL Teams, die meisten vermutlich, die können nicht frei über die Trainingsplätze verfügen. Da ist die Vergabe der Plätze, bei der sie sich weit hinten anstellen müssen. Um 21:45 schaltet der Platzwart das Licht aus. Eine Viertelstunde später ist die Kabine zu. Und es kann einfach mal vorkommen, das plötzlich ein Nachholspiel der untersten Gurkenliga zur Trainingszeit stattfindet. Vorlauf 7 Stunden
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Re: Der deutsche Football steht so gut da wie noch nie

Beitrag von skao_privat »

Das und das was ich oben beschrieben habe zu verbessern , wäre ein nachhaltiger Schritt in Richtung einer professionellen Struktur.
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Exillöwe
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Re: Der deutsche Football steht so gut da wie noch nie

Beitrag von Exillöwe »

baeckerman83 hat geschrieben: Naja früher gab es Football aus Deutschland auch im TV, und nicht nur NFLE. Und er meint ja die Zuschauer das die kommen sollen. Wenn man da schaut kamen in der alten 1. Liga auch mal 10.000 Zuschauer. Der Schnitt ist ja bei den alten großen Clubs sehr rückläufig. Wo sind die ganzen Zuschauer hin?
Denke schon die TV Präsenz fehlt. Das mit dem Stadion kommt dann schon. Wenn Geld da ist.
Also ich kann mich nicht entsinnen mal ein normales Ligaspiel der Braunschweig/NewYorker Lions live im Fernsehen gesehen zu haben... Gab mal diverse Kurzberichte auf Regionalsendern, aber das wars dann auch. Da hatte Eisstockschießen vermutlich mehr Sendezeit...

Und zum Thema "Zuschauerschwund bei den alten großen Clubs" kann ich nur eine Theorie anbieten:

Beispiel - Braunschweig/NewYorker Lions

Die Anfangsphase...

...überspringen wir mal lieber. Da spielten die Lions noch auf der Roten Wiese vor Familienmitgliedern und Freunden. So wie viele Teams in der GFL Süd noch heute... *husthust*

Der Aufschwung...

...begann mit dem Spiel um den Aufstieg in die GFL. Da wurde mal so richtig die Werbetrommel gerührt. Und, mit großem finanziellen Risiko, das Eintracht Stadion für das Spiel angemietet. Von gemunkelten 10.000 DM Miete war damals die Rede, was ja für eine Mannschaft mit einem recht niedrigen Zuschauerschnitt ja kein Pappenstiel ist.
Das Spiel wurde gewonnen. Und es kamen auch einige Zuschauer. Die meisten wohl zum ersten Mal - wie ich auch. Football kannte ich schon, aber das es in Braunschweig eine Mannschaft gibt, war mir bis dahin entgangen. Und da war ich vermutlich nicht der Einzige.

Aufschwung, Teil 2...

Im ersten Jahr in der GFL durften die Lions oft noch Lehrgeld zahlen, wenn die "großen, alten Teams" (Berlin Adler, Düsseldorf Panther, Berlin Rebels) zu Besuch kamen. Man schaffte es in die Playoffs, flog aber raus. Trotzdem steigerte sich der Zuschauerschnitt allmählich.
Sportlich war zu der Zeit in Braunschweig auch eher wenig los. Eintracht Braunschweig's Rundballtreter gammelten in der 2. (oder 3.?) Liga herum. Eishockey war gerade mal wieder pleite gegangen und die Basketballer spielten in einer Halle vor 150 Zuschauern, weil es nicht mehr Plätze gab. Ergo war da ziemlich viel Potenzial abzugreifen.

Im Folgejahr war es sportlich weniger erfolgreich - die Lions spielten gegen den Abstieg - aber Zuschauertechnisch steigerte man sich. Kein Wunder, die Spiele waren oft sehr spannend - wenn die Lions nicht gerade von den Panthern abgewatscht wurden. Zudem schaffte man es, den German Bowl nach Braunschweig zu holen... naja, das Spiel zumindest. Und das Spiel zwischen den Düsseldorf Panthern und den Hamburg Blue Devils sahen dann auch 12.125 Zuschauer. Der Großteil kam aus Hamburg, sehr viele aus Braunschweig und der Rest waren Fans aus ganz Deutschland.

Und noch ein Jahr weiter waren die Lions auch sportlich erfolgreich. Und der Erfolg - und die spannenden Spiele gegen die alteingesessenen und den Lieblingsfeind aus Hamburg - brachte immer mehr Zuschauer ins Stadion. Zudem wurde auch um die Spiele herum etwas geboten. Fanartikel (allgemein Football, nicht nur Lions), "American Food and Beverages" und Musikbeschallung vor dem Spiel von einer Bühne aus.
Und dann wurde am Ende auch noch der German Bowl WIRKLICH nach Braunschweig geholt.

Der Fluch des Erfolges...

...traf die Lions dann, als sie immer erfolgreicher wurden und gleichzeitig die Konkurrenz - bis auf wenige Ausnahmen - stagnierte. Zuerst wurde durch Aktionen wie die Kombikarten für Spiel und Konzert (z.B. Grönemeyer, Fury in the Slaughterhouse, Fanta 4 etc.), welche nur durch heftiges Sponsoring von Jägermeister möglich waren, der Zuschauerschnitt noch extrem angehoben.
Aber als Jägermeister dann ausstieg, wurden die Konzert Events einfacher und es blieben nur noch die Zuschauer übrig, die wegen dem Football zu den Lions gingen.
Und je uninteressanter die Spiel wurden - wer will schon sehen, wie ein Gastteam nach dem anderen abgewatscht wird, außer Fans von Bayern München oder diversen College Football Teams - desto rückläufiger waren auch die Zuschauerzahlen.

Und der Fluch des Mißerfolges...

...kam dann, als zu den relativ uninteressanten Ligaspielen auch noch die Niederlagen in den Endspielen kamen.
Tiefpunkt waren dann die Jahre, wo es bei den Lions sportlich nicht wirklich lief. Zwar kamen noch immer mehr Zuschauer ins Stadion, als bei den Konkurrenten, aber im Vergleich zu den Wilden Jahren zuvor war es nur noch ein harter Kern von wirklichen Football Fans.

Und aktuell? Naja, der sportliche Erfolg ist wieder da. Aber auch die langweiligen Spiele gegen diverse Gastteams. Man hält also eigentlich mehr oder minder die Zuschauer, die wirklich wegen dem Sport selbst kommen. Aber auch da variiert es schon, je nachdem wie hoch die zu erwartende Klatsche ist, die verteilt wird oder je nachdem, was gerade sonst noch so in Braunschweig anliegt... Tennisturnier, VW Betriebsurlaub, Kullerballländerspiel etc. nagen doch jeweils sehr am Zuschauerschnitt.

Zusammenfassung:

Die Lions hatten damals Mut und Glück. Mut, den teuren Umzug ins Eintrachtstadion zu wagen und Glück, daß ansonsten gerade sportliche Flaute in Braunschweig herrschte und man "was neues" geboten hat.
Aber eigentlich spielen sie inzwischen wieder vor ebensovielen Zuschauern wie in den ersten Jahren in der GFL.
Mehr Zuschauer würden vermutlich nur dann den Weg ins Eintracht Stadion finden, wenn die Spiele sportlich interessanter - also: anspruchsvoller, ausgeglichener, spannender - würden.
Bis auf ein paar Ausnahmen in jedem Jahr geht der "durchschnittliche Lions Fan" ins Stadion und erwartet einen mehr oder minder hohen Sieg. Und da ist man schon gelegentlich geneigt mal ein Spiel auszulassen, wenn abzusehen ist, daß es wohl wieder nur ein "Gemetzel" wird. Davon gab es ja in den vergangenen gut 20 Jahren nun schon diverse.

Insofern würden im Endeffekt auch die "großen alten" Teams wie die Lions davon profitieren, wenn die allgemeine Leistungsfähigkeit der GFL Teams gesteigert werden würde.
Betonung auf "gesteigert" - es bringt nichts, das Niveau nach unten anzupassen.

Aber das wissen wir ja nun auch nicht erst seit gestern. :twisted:
If God had wanted man to play soccer, he wouldn't have given us arms. - Mike Ditka

When I played pro football, I never set out to hurt anyone deliberately - unless it was, you know, important, like a league game or something - Dick Butkus
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