Die "Liga Braunschweig" wird zum Football-Problem

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LA
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Die "Liga Braunschweig" wird zum Football-Problem

Beitrag von LA »

Die Lions bezwingen Dresden klar mit 52:13. Die Bundesliga ist eine Zweiklassengesellschaft.

Die Nachrichten der vergangenen Zeit konnten sich sehen lassen: Vizemeister Hamburg begeisternd geschlagen. Tabellenführung seit Wochen in der Hand. Die Dresden Monarchs zeigen sich stark wie nie, sind dennoch nicht mehr als ein Außenseiter von vielen. Ein hoffnungslos scheinender Kampf gegen eine nie dagewesene Braunschweiger Übermacht frustriert. Statt heißem Titelrennen herrscht Ernüchterung. Die German Football League (GFL) 2006 hat ein Problem. Eine Liga krankt an Dominanz, scheint sein Publikum trotz erstklassigem Sport durch Langeweile zu verlieren.
Die Geschichte dieses GFL-Ligawochenendes ist schnell erzählt. Hamburg unterliegt in einer spannenden Partie mit 33:34 gegen Köln. Die Dresden Monarchs werden vor 7.500 Braunschweiger Zuschauern und von deren Lions mit 52:13 schlichtweg demontiert. Gerade einmal zwei Touchdowns ließ das Starensemble der Löwen zu. Der beeindruckendste Football-Kader des Landes bereitet seinen Konkurrenten mehr als Unbehagen. „Sie spielen mit einer unglaublichen Arroganz. Wir konnten anfangs mithalten. Haben sogar kurz mit 7:0 geführt. Doch gegen diese Herrscharen von Top-Spielern hatte unser Team keine Chance. Auf der Braunschweiger Bank sitzen Athleten, die andere Mannschaften führen würden.“, resümiert Monarchs Trainer Thomas Stantke. So blieb auch Dresden nicht mehr als die Rolle eines kampfbereiten Sparringspartners, wurde der neue königliche Tabellenzweite zum sympathischen Hofnarren degradiert. „Für die Liga ist dies gefährlich. Braunschweig müsste das spüren. Die Zuschauerzahlen gehen auch bei den Lions zurück. Sport lebt von Spannung, von lokalen Talenten und nicht von Dominanz und dem Einkauf von Stars“, so Stantke. Die Lions sehen das wohl anders

(SZ vom 19.06.06)

Leider ist es so, dass die Lions nach einem solch hohen und scheinbar leichten Sieg schnell zur Tagesordnung übergehen und andere Themen wie Event, schlechtes Catering, neues Bier zuwenden. Naja dazu kommt vielleicht auch noch die Diskussion über das nächste Spiel und wie hoch man es gewinnen wird. Bei 9 bzw. 10 Jahren hintereinander im Finale kann man wohl schon von Langeweile sprechen als Gesamtsicht auf die Liga. Wer versucht mitzuhalten, begibt sich in ein Risiko oder kann auch schon mal "schwachgekauft" (Berlin) werden.

Bewunderung muss man Düsseldorf und seinen Fans zollen. Als wir beim Spiel Panther vs. Monarchs waren, dachten wir so "Die sind schon hart im nehmen, nach der Saison im letzten Jahr." Und das ist wohl eher die Basis für diesen Sport.
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Peter
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Beitrag von Peter »

Tja, aber das ist doch das Problem der Braunschweiger und nicht unseres :D Ist ihnen doch zu gönnen, wenn sie jedes Team niedermachen und durch die "Rocky Horror Picture-Show" noch auf 7.500 Zuschauer kommen.

Braunschweig hat es ja fünf Jahre in Folge erleben dürfen, daß eine tolle Saison nicht den German Bowl bedeutet :lol:

Naja, und daß Dresden so hoch verliert war doch allen klar! Gegen die Devils hat Dresden unterirdisch gespielt und nichts geleistet! Das war erbärmlicher Football, wie man ihn selbst in der 4. Liga nicht spielt! Die Devils waren halt noch grottiger - Aufbauliga-Klasse - .

Ich sehe mal wieder das Problem nicht!
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piwi-dd
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Beitrag von piwi-dd »

Nun mach aber mal halblang. Mit Deinen Äußerungen stellst Du Dresden ja auch in die Ecke, dass sie nicht Football spielen können - oder zumindest auf einem ganz schlechten Niveau.

Jetzt aber mal sachlich bleiben. Die Monarchs haben die Devils nieder gekämpft und dabei mehr den Sieg gewollt. Hamburg hat nicht so schlecht gespielt, wie Du es hier gern darstellst. Sie waren nur nicht clever genug, ein 14:00 über die Zeit zu bringen.

Natürlich hat Dresden deutlich verloren. Aber da waren viele individuelle Fehler auf Seiten der Monarchs und die haben die Lions eiskalt ausgenutzt. Nochmal zur Erinnerung: Dresden hat 332 Yards erworfen und 20 First Downs (neuer Vereinsrekord) erzielt.

Allerdings gebe ich dem Threaderöffner Recht: Die Liga droht im Norden zur Langweil-Nummer zu verkommen. Zu sehr ist Braunschweig die Siege gewöhnt und erwartet, dass sie im Finale stehen. Es kann beim besten Willen für eine Liga nicht gesund sein, wenn ein Team achtmal hintereinander im Finale steht - auch wenn sie einige davon nicht gewonnen haben.

Bin mal gespannt, gegen wen die Lions ausrutschen und ob überhaupt. Ich hoffe, dass dies nicht schon in Tirol alleinig passiert ist.
"A rolling stone gathers no moss." (Hamburg, 29.09.2007)

In Erinnerung an Dylan Meier - Dresden Monarchs 2007 & 2008
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skao_privat
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Beitrag von skao_privat »

Es geht doch nicht um das Spiel Dresden gegen Hamburg, sondern um die kleinlaute Bemerkung aus dem Monarchs Trainer Stab. Die Monarchs haben sich vor einiger zeit aufgemacht, die Liga aufzumischen, mussten feststellen, das dies nicht so ganz einfach ist.
Warum zieht man über eine Organisation her, die sich das, was sie hat auch erarbeitet hat?

Unterschwellig stellt man sich selbst, bzw. seiner Organisation eine Art Armutszeugis aus: die können was, wozu wir nicht in der Lage sind. Anstatt so zu jammern: besser machen!
Zuletzt geändert von skao_privat am Di Jun 20, 2006 23:04, insgesamt 1-mal geändert.
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Peter
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Beitrag von Peter »

@SKAO

So ist ist es! Steht ja jedem Team frei es Braunschweig nachzumachen!
finch2208
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Beitrag von finch2208 »

Ich sehe da irgendwie nicht das Problem. Und selbst wenn ich dem Eröffner folge wüsste ich nicht wie man dem angemessen begegnen könnte.

Was nützt mir als Team eine perfekt Season wenn ich am Ende doch wieder nur Vizemeister werde. Genau das ist doch Braunschweig immer wieder passiert.

Braunschweig ist der letzte Dinosaurier im Deutschen Football, einzig überlebender Verein aus der Hochzeit wo Vermarkter nur mit Geld um sich geworfen haben um Football hoch zu bringen... die Zeit ist vorbei, Braunschweig konnte sich bis jetzt einen Standard halten auf den alle neidisch sind... ich finde es typisch Deutsch hier den Erfolgreichen ans Bein zu pinkeln nur weil man selbst nicht in der Lage ist Ähnliches zu leisten.
hanswurst
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Beitrag von hanswurst »

Also irgendwie habe das Gefühl, dass jeder Dresden schlecht reden will. Dresden ist nicht schlechter als neun andere Teams in der GFL. Normalerweise sind Hamburg und Braunschweig allen anderen überlegen und wenn nicht noch ein Sack Reis in China umkippt, dann werden wir die beiden auch im Germanbowl sehen.

Aber die gesamte Diskussion ist doch nicht neu. Schon zwischen 96 und 99 wurde viel darüber gesprochen, dass die Liga auf Dauer nicht nur mit Braunschweig und Hamburg funktionieren kann. Das haben auch damals bereits Beute und Gernert erkannt, waren aber nicht bereit etwas zu ändern. Und alle anderen haben sich ein bisschen beruhigt, als Köln und Berlin mal zwischendurch gewonnen haben. Aber sind wir doch mal ehrlich, an diese beiden Teams kommt im Regelfall keiner an.

Trotzdem ist natürlich die Frage, ob die anderen nicht etwa nachlegen müssen, oder die Topteams etwas zurückschrauben sollten?
Über den Tellerrand schauen und von fremden Tellern probieren.
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skao_privat
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Beitrag von skao_privat »

Moment: Wichtige Mitglieder der Dresdener Organisation wollen Braunschweig schlecht reden! So wird ein SChuh draus!
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Peter
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Beitrag von Peter »

Papperlerpapp ...

Die Ansbach Grizlies waren auch achtmal in Folge im Endspiel! Davon viermal gegen Düsseldorf! Und? War das der Untergang?

Düsseldorf ist immer noch Rekordmeister mit 6 Meisterschaften! Danach kommen die Adler mit fünf Meisterschaften. Erst danach kommen Lions und Devils mit je 4 German Bowls ...

Ich sehe ja mal wieder das Problem nicht ... :lol:
Benutzer 888 gelöscht

Beitrag von Benutzer 888 gelöscht »

Also ich sag mal bei den Rundballern gehts doch auch! Die Bayern in Deutschland, Chelsea und Manchester in England sind auch schon seit Jahren ohne große Konkurenz und die Ligen laufen immer besser!
Ich denke die anderen teams müssen ihre Hausaufgaben besser machen, mehr aus dem Spieltag machen oder auch mehr Werbung und Freikarten für die einzelnen Spiele!
Ich denke auch, das es zwar blöd ist wenn Teams zusammengekauft werden aber man muss denk ich in den Vordergrund stellen das Braunschweig es sich leisten kann. Und wer es sich leisten kann wird es auch tun! Und da spielt es keine Rolle ob es Braunschweig, Hamburg, Kiel, Marburg, Dresden oder sonst wer ist!
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Fighti
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Beitrag von Fighti »

Naja, Dresden ist vielleicht nicht Viertklassig, aber in der breiten Masse Mittelmaß, das Ganze durch einen Ami aufgepeppt... 2003/2005 Brown, 2004 Molock und 2006 halt Boswell... Letztes Jahr hätte es ohne Brown am Anfang noch recht bitter werden können, der hat doch gegen Hamburg und Berlin quasi im Alleingang gewonnen. Qualität in der Breite wie sie Braunschweig, Hamburg, 2003/2004 Berlin oder seit letztem Jahr Marburg bieten können hat Dresden noch nie gehabt.

Das Problem ist doch kein reines Footballproblem... Wenn ich mich nicht irre folgten bis vor 1-2 Jahren auf 8 Titel von Bayer Leverkusen 8 Titel von Alba Berlin... Im Handball gehts nur über Kiel, Flensburg und Magdeburg... Im Eishockey dominieren seit ein paar Jahren die Eisbären Berlin... Und im Fussball bis auf 2004 ist das in den letzten 3-4 Jahren auch ein Durchmarsch vom FC Bayern gewesen... Die anderen müssen sich halt an Braunschweig versuchen ranzuarbeiten, wie es Werder oder der HSV im Augenblick bei Bayern tun usw... Nee, immer wird auf die Bösen Braunschweiger gezeigt "die Werben uns alle ab"... Nunja, wenn es für n Footballspieler angenehmer ist 3 Mal die Woche 200 km hin und 200 km zurück für Football zuückzulegen muss ja dann zu Haus was nicht stimmen, daran sollten die einzelnen Vereine arbeiten, daran dass ihnen nich systematisch Talente abgeworben werden... Und wenn es doch passiert, sorgen dass man adäquaten Ersatz hat.
Benutzer 888 gelöscht

Beitrag von Benutzer 888 gelöscht »

@ Fighti:

Stimmt! Da hast du vollkommen recht. Es ist halt in jeder Sportart so das es ein paar Dominate Vereine gibt und paar die halt noch mit spielen. Und wenn du fast sicher nen Titel (oder Endspiel) willst, dann geht man eben im Football nach BS im Fußball zu Bayern, im Basketball zu Alba Im Handball zu Lemgo im Eishockes nach Berlin, im Baseball nach Paderborn usw.
Es wird immer mal "Außenseiter" geben die halt mal dem oder den Großen dazwischen funkt aber am Ende ist es wie jedes Jahr! Die selben werden gejagt!

Jeder Verein muss halt versuchen dazwischen zu funken, wie zum Beispiel im Fußball der HSV, iM basketball die Skyliners usw. Und manchmal werden die Vereine die es versuchen auf der Strecke bleiben und manchmal gibt es ne Wachablösung.
Ich denke man sollte als Verein BS als Ansporn nehmen. ich meine wer bei 18,50 Euro pro Karte, auch bei vielen Freikarten, 7.500 Leute ins Stadion bekommt hat nicht allzuviel falsch gemacht!
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dankeanke
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Beitrag von dankeanke »

Ich denke, das es auch bei Braunschweig ein klein weniger schwieriger werden wird den "Standard" zu halten wenn sich die ganzen "alten Heroen", die momentan immer noch mal eine Saison dranhängen, dann doch mal dazu entschliessen die Schuhe an den Nagel zu hängen. Wenn sich das Team von Grund auf neu formieren müsste. Bis dahin funktioniert dort halt nicht nur das Umfeld sondern auch das Spiel selbst.

Die Äußerung von Thomas St. sollte man aber bitte auch mit einem weiteren Gedanken im Hinterkopfbetrachten. Der Mann ist Spieler und enttäuscht. Wärt Ihr alle hier wenn Ihr so ein Spiel hinter euch hättet...
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Karsten
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Beitrag von Karsten »

... kann ich mir schon gut vorstellen, das die Dresdner enttäuscht waren, das da nicht mehr gegangen ist. Aber das Geheule in der Öffentlichkeit hätte man sich nun echt sparen können... :roll:
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piwi-dd
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Beitrag von piwi-dd »

Fighti hat geschrieben:Naja, Dresden ist vielleicht nicht Viertklassig, aber in der breiten Masse Mittelmaß, das Ganze durch einen Ami aufgepeppt... 2003/2005 Brown, 2004 Molock und 2006 halt Boswell... Letztes Jahr hätte es ohne Brown am Anfang noch recht bitter werden können, der hat doch gegen Hamburg und Berlin quasi im Alleingang gewonnen. Qualität in der Breite wie sie Braunschweig, Hamburg, 2003/2004 Berlin oder seit letztem Jahr Marburg bieten können hat Dresden noch nie gehabt.
Oh Mann, ist das arm. Das typische Argumentationsmuster Deiner Person: Dresden kann eigentlich nichts und ist nur durch seine Amis stark. Trotzdem haben sie dreimal in Folge zu Hause gegen die Devils gewonnen. Das ist wohl der eigentliche Grund, warum Du jeden Strohhalm ziehst, um Dresden madig zu machen.

Vielleicht solltest Du Dich mal mit den Gegebenheiten in Dresden vertraut machen und mit der Arbeit, die die Monarchs seit 1992 in ihren Verein investiert haben. Die sind mal nicht eben in die GFL quer eingestiegen, sondern haben sich durch alle Klassen nach oben gearbeitet.

Vielleicht solltest Du auch mal auf die Jugendarbeit schauen und wie viele Jugendspieler vor Beginn dieser Saison ins Team integriert wurden. Die sind fast alle Starter, gerade in der Defense Line. Also erzähl mir nichts von Breite im Kader. Mach die Augen auf und schau - und pflege nicht Deine Vorurteile.

Und nochwas: Dresden liegt geographisch etwas "bescheiden". Wenn ein Spieler aus Hannover nicht mehr in seiner Stadt spielen will, dann kann er sich zwischen Braunschweig, Hamburg und anderen Standorten entscheiden. Über so ein zusätzliches "Reservoir" verfügen die Monarchs nicht. 2003 und 2004 haben sie es durch Spieler aus Berlin versucht, aber aufgrund der Kosten ziemlich schnell die Bremse reingeworfen. Jetzt gibt es noch einige wenige Spieler, die von anderswo kommen. Der Rest sind alte Haudegen (teilweise seit 1992 dabei) und sehr viele Spieler, die in Dresden das Football-ABC gelernt haben.

Also Fighti, entweder bist Du bereit, auch mal vorurteilsfrei über Dresden zu diskutieren oder Du pflegst weiter Deine Aversionen. Bei Letzterem brauchen wir dann aber auch nicht mehr zu diskutieren.
"A rolling stone gathers no moss." (Hamburg, 29.09.2007)

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