Neue Monopoly-Karte!

Sinn, Unsinn & Langeweile
Benutzeravatar
Marco73
Safety
Beiträge: 1451
Registriert: So Apr 11, 2004 17:18
Wohnort: Bönningstedt
Kontaktdaten:

Neue Monopoly-Karte!

Beitrag von Marco73 »

Es gibt eine neue Ereignis-Karte für Monopoly.
Sie lautet: Du hast 5.000 Leute entlassen. Erhöhe Deine Bezüge um 30%

*würg*
JSeau55
Defensive Back
Beiträge: 905
Registriert: Do Nov 24, 2005 20:43

Beitrag von JSeau55 »

Du hast 5.000 Leute entlassen. Erhöhe Deine Bezüge um 30%
Leider ist das keine Seltenheit mehr, zumal sich das Gehalt automatisch erhöht. Manager und leitende Angestellte haben oftmals ein Grundgehalt und der Rest ist Gewinnabhängig. Da man als Manager oftmals nur 3-5 Jahre an der Spitze bleibt, stellt sich die Frage: Wie verdiene ich am meisten. :?:

Die Lösung steht auf der Monopoly Karte. Alle anderen Einsparungen, Uminvestitionen usw. wirken erst zeitlich versetzt und kein Manager hat Nutzen davon. :twisted:

Das ist die Realität. :!:
Benutzeravatar
elCaputo
Poldi
Beiträge: 1272
Registriert: Mo Apr 18, 2005 12:49
Wohnort: Köln

Beitrag von elCaputo »

Andere Spielregeln, wären eine Lösung.

Radikale Kürzung jedweder staatlicher Vergünstigungen
und Rückforderung von Subventionszahlungen bei
massivem Stellenabbau, trotz erwirtschafteter Rekordgewinne.
Abschreibungsmöglichkeit nur für Reinvestitionen im Inland
und Öffentlichmachung von Namen und Bezügen, die so
offensichtlich unethisch sind.

Moral und der persönliche Ruf mögen so manchem ja Wurscht
sein, ein landesweites Ranking der größten Heuschrecken jedoch
könnte für Stunk in Familie und evtl. Gemeinde führen. Stell's mir
gerade vor -
Günther Jauch präsentiert: "DIE MIESESTEN ABSAHNER 2006"
Papa, was heißt "raffgierig"?

Und zum leidigen Damoklesschwert der Massenentlassung
und Abwanderung hätte ich auch noch ein paar probate Mittel.
Saftige Einfuhrzölle für Produkte, die aus ausgelagerter
Produktion stammen. Aufheben des Patent- und Markenschutzes
durch die Bundesrepublik. So mancher Manager wäre plötzlich
lammfromm. Gehe nicht über Los, ziehe nicht 30% mehr ein.

Politikmodus aus!
Gemüse ist mein Kryptonit
JSeau55
Defensive Back
Beiträge: 905
Registriert: Do Nov 24, 2005 20:43

Beitrag von JSeau55 »

@ElCaputo

Ja, das wäre eine schöne Welt, jedoch hat die Wirtschaft eine zu große Lobby, so dass dies niemals wahr wird.

Eine Reportage des Magazins "Frontal 21" hat z.B. ergeben, dass im letzten Jahr ca. 450 neue Medikamente zum Patent angemeldet wurden.
Ein Test und eine Bewertung aller neuen Patente durch einen Medizinerbund auf Wirkung und Preis/ Leistungsverhältnis ergab, dass von den "neuen" Produkten nur sieben aufgrund einer guten Heilungswirkung empfehlenswert seien, alle anderen seien reine Geldverschwendung. Ein Beispiel ist z.B. Aspirin +C, die ein neues Patent durch die Beimischung von Vitamin C erlangen konnten. Ein medizinischer Fortschritt bzw. höhere Heilungswirkung hat das Medikament aber nicht, es sichert lediglich eine zehnjährige Monopolstellung.

Durch eine gesetzlich vorgeschriebene "Positiv Liste" sollten Krankenkassen, we in den USA, dazu ermächtigt werden, nur Medikamente zu verschreiben, die einen nachgewiesenen medizinischen Heilungseffekt erzielen. Diese Liste soll von einem Ärztebund und Pharma-Wissenschaftlern durch Tests ermittelt und aktualisiert werden.

Durch die enorme Lobby der Pharmaindustrie wird das aber nicht passieren, somit entgeht den Krankenkassen und der Bevölkerung ein Einspareffekt im zweistelligen Milliardenbereich.

Dies ist nur ein Beispiel dafür, wie mächtig die Industrie derzeit ist.

Ein gutes Buch zu dem Thema gibts von Bernd Senf "Die blinden Flecken der Ökonomie", sehr interessant und gut geschrieben. :!:
Benutzeravatar
Joe Kickass
Defensive Back
Beiträge: 615
Registriert: Mi Jan 11, 2006 12:10
Wohnort: Köllifornia

Beitrag von Joe Kickass »

Nieten in Nadelstreifen ist auch ganz nett wobei es nicht hunderprozentig das Thema trifft!
Jan-H.Wohlers
OLiner
Beiträge: 211
Registriert: Fr Aug 18, 2006 12:49
Wohnort: Stormarn
Kontaktdaten:

Beitrag von Jan-H.Wohlers »

http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/a ... 820/86734/

Hurra...toll gemacht...

Der gemeine Manager hat mehrere Probleme:

1. Er ist "social drop out". Soll heissen, dass schon in der Schule keiner Bock auf ihn hatte. Zum Fussball war er zu blöd und bei den Klassenparties hat er, wenn das Licht dunkler wurde und man sich mit den Puppen in die Ecke verzogen hat, mit der Tropfnase daneben gestanden und mit Lehrern beim Orangensaft eine Kurvendiskussion geführt. Aber bestimmt nicht über Kurven der Bräute.

2. Deswegen mutierte der Manager zum Streber. Wenn Du keine Freunde hast und dich keiner zum Scheissebauen am Nachmittag abholt, dann bleiben halt nur Hausaufgaben.

3. Da sind solchen Typen, die einen nie Hausaufgaben haben abschreiben lassen und bei Klassenarbeiten nicht geholfen haben.

4. Summasummarum = soziale Isolation.

5. Dann zum Studium und weil Manager nicht gelernt hat, soziale Kontakte zu knüpfen, das ganze Ding mal schnell durchgezogen und mit Prädikat abgeschlossen.

6. Gleich von der Uni weg in eine Firma und der erste Vertrag umgehängt. Nun muss sich der Typ beweisen. Er muss in erster Linie klarmachen, dass er "tough" genug ist. Kostensparen, Gewinn erhöhen und auf jeden Fall mal Leute rausschmeissen.

7. Wenn er das bewiesen hat, wird er abgeworben. Beim Firma XY hat er Wunderdinge vollbracht, indem er den Laden auf Kosten des kleinen Mannes auf Vordermann gebracht hat.

8. Nächster Vertrag mit noch mehr Geld.

9. Mit 35 das erste Mal bumsen. Schicke Braut, die unseren Scheitelträger in seinem Nadelstreifenanzug nur wegen seiner Klugheit und seiner guten Manieren liebt. Die goldene Zweitkreditkarte hilft der voll durchgeföhnte Uschi über die gröbsten Schmerzen hinweg.

10. Mit 36 erstes Kind. Ein Termin zur Geburt muss kurzfristig wegen eines wichtigen Geschäftsessens abgesagt werden.

11. Nach drei Tagen sieht er das Neugeborene zum ersten Mal. Kommentar des Managers hierzu: "Toll. Und nun?"

12. Es geht auf der Karriereleiter steil nach oben. Die rigorose Abrechnung mit den teuren Arbeitskräften verschafft bei dem "inner management circle" Respekt. Er wird in die erlauchten Kreise der Reichsten der Reichen reingeholt und hat es geschafft. Nun winken Kohle und Macht ohne Ende.

13. Der Manager lässt sich für Capital ablichten und bekommt einen herzzereissenden Artikel über die Jahre der harten Arbeit. Und seine Verdauungsstörungen. Die Rolex auf dem Foto wird wegretouchiert.

14. Wohin mit der ganzen Kohle? Richtig. Oldtimer sammeln ist angesagt.

15. Der Termin zur Einschulung des mittlerweile 4 Jahre alten Kindes muss wegen einer kurzfristigen Geschäftsreise mit der Sekretärin abgesagt werden.

16. Die Oldtimersammlung wird für Motorklassik abgelichtet. Der Manager wusste gar nicht mehr, was für schöne Autos er alles hat. Naja, er hat ja keine Zeit vor lauter Arbeit. Er würde sich mehr Zeit für Familie und sein Hobby wünschen.

17. Das Kind kennt den Vater nur noch aus der Zeitung.

18. Der Manager ist irgendeinem auf den Sack gegangen. Per Indiskretion fliegt die Affäre mit seiner Sekretärin auf. Seine Frau macht einen Riesenaufstand, verschweigt aber, dass sie sich schon seit geraumer Zeit vom knackigen Poolreiniger bumsen lässt. Der Alte ist ja nie da.

19. Es gibt Urlaub mit der Familie auf den Malediven. Während der Manager auf der Liege in der Sonne liegt, telefoniert er ständig mit der Firma.

20. Zeitsprung: Der Manager ist gestorben und hinterlässt ein Millionenvermögen, auf dem Rücken entlassener Mitarbeiter zusammengerafft, eine Oldtimersammlung, eine nun schwerreiche Witwe und ein erwachsenes Kind, dass in der Adoleszenz ständig Probleme mit der Polizei wegen Drogenmissbrauchs und Klauen hatte. Klar, der Vater war ja nie da.

Nun steht er nackt vor dem Himmelstor. Kein Designeranzug, keine Rolex, kein Pfennig. Alles weg. Neben ihm steht ein Penner. Bis vor Jahren hatte er noch einen Job. Dann wurde er entlassen. Von irgendso einem Manager-Wixer. Er hatte kein Geld mehr, die Bank nahm ihm das Haus weg, die Alter haute mit den Kindern ab und weil er mit 50 schon zu alt für das Berufsleben war, war er nicht mehr vermittelbar.

Und was lernen wir daraus: Auch mal eine Niete ins Fussball-Team im Schulsport wählen.
"...retired allpro GB Hockey Coach und Grossmutterausgräber..."
MIB #65
Linebacker
Beiträge: 2847
Registriert: So Jun 25, 2006 19:13
Wohnort: Biberach
Kontaktdaten:

Beitrag von MIB #65 »

hmm, ich kenne jemanden, auf den diese Beschreibung bisher ziemlich gut zutrifft, allerdings hat der nicht die Managerlaufbahn eingeschlagen, sondern ist auf dem Weg zum Biochemiker...
No pain, no gain!
Benutzeravatar
piwi-dd
Zerberus
Beiträge: 7430
Registriert: So Apr 11, 2004 02:50
Wohnort: Dresden
Kontaktdaten:

Beitrag von piwi-dd »

Und damit potentiell noch viel gefährlicher...(?) :?
"A rolling stone gathers no moss." (Hamburg, 29.09.2007)

In Erinnerung an Dylan Meier - Dresden Monarchs 2007 & 2008
JSeau55
Defensive Back
Beiträge: 905
Registriert: Do Nov 24, 2005 20:43

Beitrag von JSeau55 »

Sorry, so einfach ist es nun auch nicht.

Wer will denn alles mitverdienen am Sozialprodukt? Welche Wahl hat ein Manager denn??

Eine Erhöhung der Einfuhrzölle wird keine Veränderung bewirken und vor der WHO auch niemals durchgesetzt werden können.

Die Entwicklung zur heutigen Zeit dauert nunmehr schon etwa 6000 Jahre an, in denen einiges schief gegangen ist.

In den USA ist es üblich, selbst Vorsorge für seine Rente zu treffen. Man spart und investiert, um mehr Zinsen zu bekommen. In den USA kann man an nahezu allen Unternehmen Anteile erwerben, in D geht das nur bei Aktiengesellschaften und in einem gewissen Grad auch bei GmbHs oder OHGs, die aber eine Ausnahme bilden.
Diese Investitionsgelder, die in D in den Rentenkassen sein sollten, stehen in den USA dem US-Finanzmarkt zur Verfügung.

Da wir heutzutage nicht mehr hinter unseren Landesgrenzen versteckt wirtschaften, sondern jeder in ( nahezu ) jedem Land investieren oder ein- bzw. auswandern kann, gelten andere Spielregeln.

Auch in D hat sich das Shareholder Value Konzept durchgesetzt. Dies besagt, dass ein Unternehmen finanziell lukrativ ( aus Sicht der Aktionäre ) am Markt agieren muss, damit das Unternehmen nicht "gefressen" wird.

Dabei gehts längst nicht mehr um popelige Dividenden i.H.v. 5-10€/ Jahr u. Aktie ( wenn überhaupt ) sondern um den zu erwartenen Aktienwert.
Man kauft sie möglichst billig, am besten zur Neugründung eines Unternehmens z.B. für 20€ und verkauft die nach 4-5 Jahren, nach deutlichen Kurssteigerungen für z.B. 90-120€. Die Aktionäre bzw. Investmentgesellschaften identifizieren sich nicht mehr mit den Unternehmen, sondern wollen nur Wertsteigerungen sehen.

Sind die Aktien bzw. die Kursentwicklung aus Sicht der Anleger unattraktiv könnten sie leicht von ausländischen Großinvestoren zum Verkauf überzeugt werden. Hat man dann als Großinvestor einen Mehrheitsanteil ( 51% genügen i.d.R. ), kann man auf der Jahreshauptversammlung einen nach seiner Nase arbeitenden Vorstand wählen. Unattraktive Geschäftsbereiche gemieden und entsprechende Betriebe geschlossen. Auch dem gesetzlichen Kündigungsschutz wird Sorge getragen: alle Betriebe und Tochterunternehmen in Konzernen sind praktisch ( juristisch ) eigene Unternehmen, die geschlossen werden können.
Durch diese Rationalisierung werden ebenfalls Massenentlassungen erreicht und der Unternehmenswert steigt wieder. Die Großinvestoren warten bis der Kurs über deren Investitionskurs liegt ( zzgl einer ordentlichen Gewinnspanne ) und verkauft dann.
So hat man blitzschnell an der Armut anderer profitiert.

Auch das Kartellrecht, sogar das Eu-Kartellrecht wird bei weltweiten Fusionen bzw. Übernahmen umgangen, da es sich nicht um einen Zusammenschluß / Übernahme zweier deutscher/ europäischer Unternehmen handelt. Die Unternehmen sind also schutzlos gegen solche Übernahmen ( -> Stichwort VW Gesetz )

Wozu das ganze?

Warum richtet man sich so nach den Aktionären/ Investoren?

Es wurde eine neue ( ich denke 1998 ) Richtlinie erlassen ( Basel II ), die neue Spielregeln für Banken festlegt. Demnach sollen Unternehmen nach einem Ratingssystem bewertet werden. Dieses Rating zeigt die Bonität des Unternehmens, insbsesondere deren Verschuldungsgrad. Je höher der Verschuldungsgrad, desto schlechter das Rating. Unternehmen mit mittelmäßigen bis schlechten Ratings kriegen so gut wie gar keine Kredite.
( Worüber sich insbes. der Mittelstand derzeit heftigst beschwert )

Der Grund für den Erlass der Richtlinie ist ein Verbraucherschutz, die nämlich ihr Geld verlieren könnten, wenn eine Bank pleite gehen sollte. Dies ist zwar unserer Meinung kaum möglich, wenn aber 3-4 Unternehmen mit Millionenkrediten ihren Verpflichtungen gegenüber der Bank nicht nachkommen, wird die Sache realistisch.

Nach der Basel II Richtlinie muss die Bank einen vom Rating abhängigen Sicherheitsbetrag zurücklegen, mit dem sie nicht arbeiten kann. Dieser kann derzeit max. 32% betragen, sofern das Unternehmen dann überhaupt noch einen Kredit bekommt. Ergo bedeutet dies, für einen Kredit i.H.v. 1 Mio.€ muss die Bank, bei einem mittleren Rating 320.000€ zurück legen, mit denen sie nicht arbeiten kann. Entsprechend erhöhen sich die Kreditkosten für Unternehmen, bzw. bekommen gar keine mehr.

Hat man einen niedrigen Verschuldungsgrad, sinken die Kreditkosten. Aktionäre und Investmentgruppen sind juristisch Gesellschafter an einem Unternehmen, also Eigenkapitalgeber. Pauschal gesagt: Je mehr Aktionäre, desto besser der Verschuldungsgrad, da man weniger Kredite benötigt.

Soviel also erstmal zu den Managern.....
kielersprotte
Guard
Beiträge: 1597
Registriert: So Jun 06, 2004 22:08

Beitrag von kielersprotte »

Ich sags ja: die Fixierung auf den Aktienmarkt ist eine Crux bzw. ein Pakt mit dem Teufel. Es müßte in der Tat dort angesetzt werden!
finch2208
OLiner
Beiträge: 472
Registriert: So Apr 11, 2004 22:24

Beitrag von finch2208 »

kielersprotte hat geschrieben:Ich sags ja: die Fixierung auf den Aktienmarkt ist eine Crux bzw. ein Pakt mit dem Teufel. Es müßte in der Tat dort angesetzt werden!
Das Problem ist eher in welchen Zeiträumen hier gedacht wird. In der Masse muss ein Unternehmen innerhalb von 5 Jahren entsprechende Wertsteigerungen erwirtschaften. 5 Jahre ist also auch der Zeitraum in dem gehandelt wird, in dem gedacht wird. Was danach ist... egal, dann ist der Schwarm der Heuschrecken schon weiter.

So lange wir in einer EU leben in der die Bedingungen intern so unterschiedlich sind wird es so weitergehen wie jetzt.
kielersprotte
Guard
Beiträge: 1597
Registriert: So Jun 06, 2004 22:08

Beitrag von kielersprotte »

5 Jahre?
Soviel Zeit lassen die "Heuschrecken" den Unternehmen teilweise gar nicht. Nach 5 Jahren sollen die Unternehmen schon abgewickelt und das eigene Bankkonto prall gefüllt sein. Es gibt ja noch soviele gesunde Unternehmen die es zu "optimieren" gilt. :evil:
JSeau55
Defensive Back
Beiträge: 905
Registriert: Do Nov 24, 2005 20:43

Beitrag von JSeau55 »

Nun, es ist der Fortlauf einer Geschichte, gegen die wir uns niht wehren.

In der Steinzeit war jeder für seine Nahrung selbst Verantwortlich, man pflückte Obst, wo man wollte, man jagte wo man wollte und man hauste wo man wollte, wenn da nicht grad wer lebte.

Bis irgendwann Könige und Adelsleute beschlossen, dass das IHR Land sei, wobei Gott nach der Bibel die Erde für die Menschen schuf.

Kurz darauf entwickelte die katholische Kirche aber das königliche, von Gott gegebene Geschlecht. Man musste ihnen Abgaben zahlen, da man auf ihrem Land lebte, Nutzen aus ihrem Land zog. So kam es, dass eine kleine Bevölkerungsschicht ( Adel, Kirche ) auf Kosten der Bevölkerung leben konnten, während der Rest der Bevölkerung deren Leben finanzieren musste.

Es wurde noch schlimmer. Als Adam Smith 1776 das Prinzip der Arbeitsteilung und der freien Märkte veröffentlichte und entsprechende Maschinen erfunden wurden ( Dampfmaschine ), wurde den Menschen nicht nur ihr Land und ein Teil ihrer Erträge genommen, sondern auch ihre Arbeitsmittel und Arbeitsleistung.

Wenn damals ein Handwerker ein Tisch geschreinert hat, war er dessen Eigentümer, bis zum Verkauf und dem damit verbundenen Eigentumsübergang. Obgleich im BGB im §950 das Eigentumsrecht an einer Sache dem gehört, der sie wesentlich verändert, bzw. der Sache einen höheren Wert verleiht, gilt dies im Arbeitsverhältnis nicht. Als abhängig beschäftigter Handwerker gehörte das Eigentum den Dienstherrn und man kekam eine vergleichsweise geringe Entlohnung.

Im Zeitalter der Industrialisierung wurden die Arbeitsschritte aus Rationalisierungsgründen geteilt. Der eine Tischler schnitzt die Tischbeine, der andere die Platte, der andere baut sie zusammen.....

Somit wird jeder perfekt und schneller, weil er nur noch ein- zwei Handgriffe beherrschen muss, man wird jedoch auch stumpf und wirsch und kann sich mit seiner Arbeit nicht mehr identifizieren.

Danach wurde dies von Maschinen noch schneller gemacht, die nur noch zu bedienen waren. Die Menschen wurden wie Vieh, 12, 14 Stunden am Tag, bei geringem Licht und Hitze und Kälte ausgesetzt, in den Favbriken zusammengefercht. Die Handwerker gingen alle pleite und schlossen sich diesem Trend an, da sie so schnell und damit auch so billig, nicht mehr produzieren konnten.

Und die Schicht derer, die mitfinanziert werden müssen wuchs...Nicht nur, dass die Landeigner verdienen wollten, nein auch die Besitzer der Maschinen, die Banken und der Adel....

Kurz darauf wurde dies, durch die enorme logistische Entwicklung weiter ausgebaut. Man hatte gute Schiffe, gute Waffen und konnte somit in fremden Ländern einfallen und diese ausplündern. Es war der Beginn der Kolonialzeit. Somit konnten nun auch Schiffsreeder ein nahezu leistungsneutrales, finanziell attraktives Leben führen.

Nach immer mehr Bauern und Arbeiterbewegungen niedergeschlagen wurden, wurde schließlich von den Franzosen der Adel während der französischen Revolution gelyncht.

Die Arbeiter und Bauern bekamen etwas mehr Rechte, musste aber weiter Abgaben an die zahlen, die sich widerrechtlich Land und Eigentum angeeignet hatten.

Die Kolonialzeit sollte noch bis 1948 andauern, als schließlich die Engländer ihre indische Kolonie aufgaben.

Die Ausgebeuteten Ländern wurden derart wirtschaftlich missbraucht, dass aufgrund des Nährstoffentzugs schlechte Ernten folgten usw., diese Länder zählen heute zum Großteil zur dritten Welt.

Da andere Länder wie derzeit z.B. China hinter unserer Entwicklung stehen, erleben sie grade die industrielle Revolution. Sie ackern 12-14 Stunden am Tag an Maschinen usw....

In unserer Geschichte stehen die Antworten auf nahezu alle Fragen, nur machen wir alle Fehler immer wieder......
Benutzeravatar
elCaputo
Poldi
Beiträge: 1272
Registriert: Mo Apr 18, 2005 12:49
Wohnort: Köln

Beitrag von elCaputo »

Ist der erste Teil aus dem "Kapital" abgeschrieben?
Im Umfang kommen wir auch langsam hin...
:lol:
Gemüse ist mein Kryptonit
Benutzeravatar
elCaputo
Poldi
Beiträge: 1272
Registriert: Mo Apr 18, 2005 12:49
Wohnort: Köln

Beitrag von elCaputo »

Passt auch zum Thema:
BenQ meldet Insolvenz an
3000 Beschäftigte werden wohl die Agentur
für Arbeit kennenlernen. Nur ein Jahr nach
der Übernahme der Siemens-Handysparte
wird diese nun abgewickelt. Das Geschäft
wird nach Ostasien verlagert, wie es so schön
heißt.
Mal ehrlich, hatte man etwas anderes erwartet?
Gemüse ist mein Kryptonit
Antworten