QB Unknown hat geschrieben:ProBowler hat geschrieben:
und wer ist für die bso verantwortlich ?
Die Landesverbände (= die Vertreter der Vereine) beschließen die BSO bzw. deren Änderung.
Das Problem ist ja weniger die BSO sondern deren falscher Anwendung weil mal wieder die Vereinsbrille nicht abgenommen wurde und zuerst überlegt wird wie es meinem Verein nützt wenn ich den anderen Verein bestrafen kann.
Das Problem ist durchaus in der BSO zu sehen. Solange es die darin enthaltenen Formulierungen schwammig und in ihrer Aussage kraft mangelhaft sind, gibt es die Möglichkeiten einzelne Paragraphen unterschiedlich auszulegen. Von einer falschen Anwendung würde ich daher nicht sprechen. Meines Erachtens muss die BSO eindeutiger und klarer gestaltet, strukturiert und formuliert werden. Allerdings muss ich sagen, dass ich nur die Paragraphen der BSO kenne, die in Bezug auf die Huskies-Entscheidung in diversen Foren zitiert wurden.
Die BSO ist nur ein Teil des Problems. Sie hat in ihrer derzeitigen Form über fast 2 Jahrzehnte funktioniert, ohne das es zu größeren Zwischenfällen kam. Vermutlich weil sich niemand mit ihr genauer auseinandersetzte und ihre zahlreichen Lücken und Fehler erkannt und ausgenutzt hat und alle Vereine ihre jeweilige Anwendung klaglos akzeptiert haben und alle scheinbar damit leben konnten.
Seit 2 oder 3 Jahren gehen die Vereine aber offensiver mit der BSO um. Sie versuchen die Lücken zu ihren Gunsten auszunutzen, oder ziehen im Falle eines Fehlverhaltens ein Advokaten zu rate, um ungeschoren davon zu kommen. Da in den Verbänden und vor allem in der Exekutive fast ausschließlich Ehrenamtler ohne juristische Vorbildung sitzen, welche auf Basis ihres Verständnisse des Wortlautes der BSO entscheiden, ist es für die Advokaten ein gefundes Fressen diese Entscheidungen zu zerpflücken und leichtes Geld zu verdienen, da diese Laien im Leben nicht darauf kommen den Wortlaut der BSO mit Gesetzen und rechtstaatlichen Prinzipien in Einklang zu bringen. Ein Stichwort: rechtliches Gehör.
Das Geld der anderen Vereine wohlgemerkt.
Dabei kann man den Verantwortlichen nicht mal einen Vorwurf machen, da sie es einfach nicht besser wissen und sicher nach bestem Wissen und Gewissen handeln.
Dabei kommen wir zum Kern des Problems. In den meisten Vereinen sind ehrenamtliche Funktionäre rar gesäht. Aus den verbliebenen rekrutiert sich dann der jeweilige Landesverband. Aktuell eindrucksvoll zu sehen am Dilemma der Paßstelle Hamburg. Dabei ist es egal wie gut oder schlecht die Arbeit verrichtet wird, bzw. Fachwissen vorhanden ist, solange sich kein Anderer findet, verbleiben diese Funktionäre, mangels Alternative auf ihren Posten. Wenn man ehrlich ist, hätte der ganze Strang, welcher vorliegend rumgedoktort hat, schon nach der Magdeburg-Affäre seinen Hut nehmen müssen. Aber waren Alternativen da?
Sind jetzt Alternativen vorhanden? Vermutlich nicht, sonst wäre nach dem Rücktritt des LO vermutlich schon etwas passiert. Da sucht man wahrscheinlich händeringend nach einem Nachfolger und findet keinen halbwegs geeigneten.
Man muss also zu folgendem Schluß kommen: Der Verband ist die Gesamtheit der Vereine, vertreten durch deren Abgesandte. Die Geeignetheit derer, wird durch die Vereine bestimmt. Daher ist auch das Gebashe gegen die "Verbände" im anderen Forum völlig unverständlich, da man erntet, was man sät. Im Ergebnis: Senden die Vereine kompetentere Vertreter, wird der Verband kompetenter und somit weniger angreifbar.
Fragwürdig ist, im Sinne des Sportsgeistes, auch die Vorgehensweise für den eigenen Vorteil jedwede Lücke der BSO auszunutzen und gegebenfalls mit juristischer Hilfe durchzuboxen, da es sich hier nicht um ein Millionengeschäft, sondern um eine Randsportart mit Amateurstatus handelt.
Wie man hört, wird die BSO derzeit von Juristen überprüft und umgearbeitet. Ob sie für den Laien dann leichter umzusetzen ist, bleibt zu bezweifeln...