Gerichtsurteil

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Airblader
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Re: Gerichtsurteil

Beitrag von Airblader »

Unter der Annahme, dass es wirklich nach Ende des Spielzugs und abseits des Spielgeschehens war (was ich nach wie vor nicht beurteilen kann):

Sowas ist eine Sauerei und ich persönlich finde ein paar Tausend Euro hier als Frechheit. Gute und auch harte Tackles, ja. Aber Football spielt man nicht um legal Menschen zu killen und in dieser Form ist das schlicht und ergreifend vorsätzliche Körperverletzung.
Da ich mich in der Liga nicht auskenne: Zieht sowas denn wenigstens eine Spielsperre mit sich?

Solche Affen braucht der Sport nämlich sicher nicht, die sind nichts weiter als eine Gefahr. Eine Verletzung im Rahmen des Sports kommt vor und auch wenns immer blöd ist, damit "muss man rechnen". Aber wenn es so ist, wie es dargestellt wurde (und davon gehe ich ja gerade mal aus), dann war das hier kein Tackle während eines Footballspiels, sondern einfach nur ein körperlicher Angriff. Klar schießen im Spiel auch mal Testosteron & Co durch den Körper, aber wer sich nicht beherrschen kann und Menschen derart attackieren muss, der sollte runter vom Platz. Ein guter Spieler kann emotional spielen, sich dabei aber auch kontrollieren.

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_pinky
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Re: Gerichtsurteil

Beitrag von _pinky »

Wenn du gegen das Gebot der Fairness verstößt, dann ja. Generell bei jeder Verletzung gilt das nicht. Steht ja so ausdrücklich drin.

Ich denke, daß du schon einen sehr schweren und sehr offensichtlichen Fall brauchst, um verurteilt zu werden. Und vor allem gutes Videomaterial.
Wieviele klagen gehen, um sich ihr Taschengeld aufzubessern steht natürlich auf einem anderen Blatt. Unterm Strich glaub ich aber, daß die Zahlbescheide sich in Grenzen halten werden.
Hatte heute morgen keine Milch mehr für mein Müsli. Hab stattdessen Orangensaft genommen. Und Wodka statt Müsli.
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Goose#99
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Re: Gerichtsurteil

Beitrag von Goose#99 »

"Zieht sowas denn wenigstens eine Spielsperre mit sich?"

Laut BSO kann so einem/er der Pass auf Lebenszeit entzogen werden.Wenn der/die Spieler/in dem Sport schaden zufügt.
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_pinky
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Re: Gerichtsurteil

Beitrag von _pinky »

Wurde er ejected, dann ja. Haben's die Refs versemmelt, dann im Allgemeinen nicht. Obwohl die Möglichkeit bestehen würde.
Hatte heute morgen keine Milch mehr für mein Müsli. Hab stattdessen Orangensaft genommen. Und Wodka statt Müsli.
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QB
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Re: Gerichtsurteil

Beitrag von QB »

Weiß jemand ob der Schiedsrichter irgendwas gepfiffen hat? Trotz dass es egal ist?
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phyXius
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Re: Gerichtsurteil

Beitrag von phyXius »

Um sich einen richtigen Überblick über das Urteil zu verschaffen, sollte man es komplett lesen und nicht auf eine zusammenkopierte Pseudogerichtsreporterzusammenfassung vertrauen. Weiter oben wurde es ja schon verlinkt.
Goose#99 hat geschrieben:In dem Bericht steht das die Footballregeln dem Gericht egal sind, sie unterscheiden ob die Härte gerechtfertigt ist oder nicht, und deshalb ist es egal ob erlaubt oder nicht.
Das steht da nicht drin. Es steht drin, dass, wenn jemand absichtlich einen Gegenspieler verletzt, es unerheblich ist, ob das innerhalb oder außerhalb der Regeln geschieht. Es ist also weder erlaubt, einen Spieler absichtlich (!) regelkonform zu verletzen, noch ihn regelwidrig zu verletzen. Jeder halbwegs vernünftige Mensch weiß das ja auch, für den Rest gibt es dann Post vom Anwalt.
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Goose#99
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Re: Gerichtsurteil

Beitrag von Goose#99 »

phyXius hat geschrieben:Um sich einen richtigen Überblick über das Urteil zu verschaffen, sollte man es komplett lesen und nicht auf eine zusammenkopierte Pseudogerichtsreporterzusammenfassung vertrauen. Weiter oben wurde es ja schon verlinkt.
Goose#99 hat geschrieben:In dem Bericht steht das die Footballregeln dem Gericht egal sind, sie unterscheiden ob die Härte gerechtfertigt ist oder nicht, und deshalb ist es egal ob erlaubt oder nicht.
Das steht da nicht drin. Es steht drin, dass, wenn jemand absichtlich einen Gegenspieler verletzt, es unerheblich ist, ob das innerhalb oder außerhalb der Regeln geschieht. Es ist also weder erlaubt, einen Spieler absichtlich (!) regelkonform zu verletzen, noch ihn regelwidrig zu verletzen. Jeder halbwegs vernünftige Mensch weiß das ja auch, für den Rest gibt es dann Post vom Anwalt.
Das ist mir schon klar daß das verboten ist, nun entscheiden die Gerichte ob die Verletzung absichtich oder unabsichtlich war z.B Ich tackle jemanden und breche ihn dabei was, er zeigt mich vielleicht an weil er der Meinung war daß es absicht war. Und da sind die regeln egal, und das sieht das Gericht ganau so.
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_pinky
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Re: Gerichtsurteil

Beitrag von _pinky »

Nicht unbedingt.
Das Gericht hat das gar nicht geprüft, wenn ich das richtig lese. Da schon der Fairness-Grundsatz verletzt war, war das unerheblich.
Schuld wegen Unfairness oder Schuld wegen Regelverletzung ist egal. Eine Schuld reicht. Beide sind nicht zwingend.

Das heißt, daß du schuldig sein kannst, obwohl du keine Footballregel gebrochen hast, aber mutwillig jemanden verletzt hast.
Im Umkehrschluß kannst du aber auch schuldig sein, obwohl du eigentlich fair gespielt hast, aber die Regel gebrochen hast.... Wobei, das schließt sich ja eigentlich aus.
Hatte heute morgen keine Milch mehr für mein Müsli. Hab stattdessen Orangensaft genommen. Und Wodka statt Müsli.
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phyXius
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Re: Gerichtsurteil

Beitrag von phyXius »

Goose#99 hat geschrieben: Das ist mir schon klar daß das verboten ist, nun entscheiden die Gerichte ob die Verletzung absichtich oder unabsichtlich war z.B Ich tackle jemanden und breche ihn dabei was, er zeigt mich vielleicht an weil er der Meinung war daß es absicht war. Und da sind die regeln egal, und das sieht das Gericht ganau so.
Naja, das ist nunmal die Aufgabe von Gerichten, so etwas festzustellen. Wenn sie darauf angewiesen wären, dass der Be-/Angeklagte freiwillig zugibt, dass sein Verhalten Absicht war, was meinst Du, wieviele Leute dann noch verurteilt werden würden? ;-)
Aber die Gerichte unterstellen ja nicht pauschal Absicht, die muss dann schon nachgewiesen werden. Und hier hat vieles dafürgesprochen, dass absichtlich gegen das Fairnessverbot verstoßen wurde, weil:

- das Geschehen abseits vom eigentlichen Spielgeschehen war
- der Verletzte schon im Auslaufen war
- das "Tackling" unverhältnismäßig hart war, obwohl es a) gar nicht nötig war und b) auch ohne den Helm-gegen-Knie-Einsatz durchgeführt hätte werden können.
- man als Zuschauer die Szene mit einem "hä, was macht der denn da?" kommentiert hätte

Das Gericht hat Videos, Fotos und Zeugen für diese Beweise herangezogen. Also war die Absichtsunterstellung nicht aus der Luft gegriffen.

Wäre das Gericht zu dem Schluss gekommen, dass weder Absicht noch Fahrlässigkeit vorgelegen hat, dann hätte es den Spieler auch nicht verklagt und der Kläger hätte 100% der Kosten zahlen müssen. Deshalb glaube ich auch nicht, dass es jetzt wegen diesem Urteil zu einer Prozesslawine kommt. Zwischen Verklagenwollen und Urteil stehen Beweisbarkeit, Anwälte und das Gericht, wobei ersteres eben nicht unerheblich ist.
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Airblader
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Re: Gerichtsurteil

Beitrag von Airblader »

Nicht zu vergessen, dass der Kläger nach wie vor 55% der Verfahrenskosten trägt - und das obwohl er "gewonnen" hat (er hat ja nicht im Sinne der ursprünglichen Klage recht bekommen, sondern nur teilweise). Außerdem ist ein Beklagter erst dann für schuldig zu erklären, wenn es ihm zweifelsfrei nachgewiesen werden kann - oder, wie man so schön sagt: "Im Zweifel für den Angeklagten". Da es hier zur Verurteilung kam muss das Beweismaterial ja auch zwingend gewesen sein. Natürlich hat ein Richter idR nicht viel Ahnung von American Football, allerdings sind die ja auch nicht total blöde und ziehen dafür auch Zeugenaussagen bzw. ggf. sogar Sachverständige heran.

_pinky hat das Ganze sehr schön zusammengefasst. Beim vorliegenden Fall ging es nicht darum, ob AF ein harter Sport und damit "ständige Körperverletzung" ist oder nicht. Hier lag eine klare Verletzungsabsicht vor (bzw. zumindest wurde es billigend in Kauf genommen). Eine Bedeutung für "Klagen wegen jeder Verletzung" hat dieses Urteil damit nicht.

@ Goose#99

Danke für den Hinweis. Weiß denn zufällig jemand, ob es auch zu einer Sperre kam?

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Re: Gerichtsurteil

Beitrag von R1350r »

hmmm.....
also ich finde die sache ist total unklar. als runningback nicht am spiel beteiligt zu sein finde ich seltsam. weil wenn man den ball nicht hat blockt man doch entweder vor, hat nen "fake ball" bekommen oder macht pass block. also deswegen finde ich die aussage mal schonmal falsch das man nicht beteiligt war. ich würde sagen beim pass block und der ball ist schon weg dann sehe ich es ein. aber wenn nen runningback nicht mehr hinten steht geht man als linebacker zumindest mal schaun. aber berichtigt mich wenn ich iwas überlesen habe ^^.
desweiteren cutten ist zwar net schön aber ist der gegner grösser schwerer als man selber geht es oft net anderst. ich stehe da aber meisten mehr auf die art zwar in die beine rienspringen aber wenn dann mit den händen das angehobene bein festhalten(stolpern lassen) oder mit dem pad rein. mit dem helm darf man doch sowieso schon lang nicht mehr als erstes tacklen soviel ich weis (spearing oder so nennt man das und gibt glaub 15 yards).
in meinen augen kann es im spiel ablauf schwer passieren zu entscheiden ob absciht oder net. ich denke hauptpunkt wird gewesen sein
1. nach dem pfiff oder vor dem abpfiff
wobei man auc ne flag bekommt wenn der gegener schon kniet oder schon liegt und man springt rein.
2. ist wie ist die route des linebackers. ist er auf nen fake reingefallen ssage ich mal kann er nix dafür. ist er auf den vorblocker hat er seinen job fast richtig gemacht wenn dann die anderen 2 den ballträger haben.

deswegen bin ich der meinung : war es nach dem pfiff udn man erkennt das der linebacker weiterrennt obwohl alle schon langsamer werden auch der kläger, oder man erkennt sogar das er die richtung wechselt oder beschleunigt, dann ist es ein klares ding und man müsste als ref ne flagge werfen und auch gericht mässig wär es gar nicht so falsch.
im mechanics buch steht glaub was ganz gutes dazu drinnen: auf seite 17 unter 10. Late Hit:
...........
Jedes absichtliche Stoßen eines Gegners, der sich bereits im Aus befindet oder offensichtlich nicht am Spielgeschehen eingreift, ist ein Foul. Wird der Helm eingesetzt, liegt auch dann ein Foul vor, wenn sich der Kontakt nur wenig verpätet ereignet.

Ich finde das steht hier recht schön drinnen und in meinen Augen hat entweder irgendeiner gepennt der Refs oder es ist so geschehen wie es der Linebacker berichtet hat.

Aber frag ich mich trotzdem was die aufgabe des runningbacks war in dem try.

naja des wars jetzt erstmal von meiner seite. ich sag nur zuviel kaffee und zuviel zeit grad ^^
und wer fehler findet darf sie behalten ^^ wenn ich was überlesen habe auf die schnelle dann sagt es bitte

mfg rufus
one ... two... three ... WOLFPACK

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Marco73
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Re: Gerichtsurteil

Beitrag von Marco73 »

Sicher ist der Einwand nicht von der Hand zu weisen, aber es gibt auch bei einem Fake schliesslich einen Moment, in dem der RB nicht mehr am "richtigen" Spiel beteiligt ist.
Wenn der echte Ballträger gestoppt ist (oder so gut wie), muss der für den RB zuständige Defender nicht noch mit Helm (oder "nur" Shoulder Pad) voraus dem RB mit Schmackes in die Knie springen - da gibt es einfach eine nicht unbeträchtliche Erklärungsnot hinsichtlich der Notwendigkeit eines solchen Hits.

Ich kann mir nicht vorstellen, daß das Gericht hier leichtfertig be- und geurteilt hat.
.

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pheg
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Re: Gerichtsurteil

Beitrag von pheg »

mal abgesehen davon das so ein urteil meiner meinung nach nur zustande kommen konnte, weil die richter nichts vom football verstehen...denke ich, dass jeder der football spielt wissen sollte worauf er sich einlässt... jeder spieler weiß das es bei jedem spielzug zu größeren verletzungen kommen kann... das ist der grund warum manche diesen sport so lieben. adrenalin und der kampf mann gegen mann.
so eine verletzung ist nichts schönes aber wenn einem spieler der genau weiß welchen sport er betreibt so etwas passiert, finde ich es das letzte da den anderen noch mit leiden zu lassen(finanziell).
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Prime Time
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Re: Gerichtsurteil

Beitrag von Prime Time »

pheg hat geschrieben:mal abgesehen davon das so ein urteil meiner meinung nach nur zustande kommen konnte, weil die richter nichts vom football verstehen...denke ich, dass jeder der football spielt wissen sollte worauf er sich einlässt... jeder spieler weiß das es bei jedem spielzug zu größeren verletzungen kommen kann... das ist der grund warum manche diesen sport so lieben. adrenalin und der kampf mann gegen mann.
so eine verletzung ist nichts schönes aber wenn einem spieler der genau weiß welchen sport er betreibt so etwas passiert, finde ich es das letzte da den anderen noch mit leiden zu lassen(finanziell).
Du bist auch einer von denen die nix kapiert haben.
You need three yards - I'll get you four.
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pulp.fiction
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Re: Gerichtsurteil

Beitrag von pulp.fiction »

Ich glaube, dass sich das Gericht sehr wohl und auch tiefgehend mit dem Fall beschäftigt hat.
Dem zuvor erwähnten Dokument folgend, kann man nur zu dem Urteil kommen.
Ich finde das Urteil passend, denn Football ist Sport und nicht Körperverletzung.
Härte und Körperkontakt gehören immer dazu und Verletzungen passieren, aber anscheinend war diese Aktion außerhalb der Fairness!

Passend hierzu gab es vor ein paar Wochen diesen Beitrag in einem anderen Thema:

http://www.footballforum.de/community/h ... l#p4686930
Oberliga NRW 2011
von das O » Do Feb 24, 2011 21:45

Ahhhhhh! Da wäre ich doch gerne noch aktiv um mich mit dem kräftigen Kerl zu messen. Das gute ist die Dicken fallen immer so schön wenn man in die Knie geht.
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