Mentalität einiger NFL Spieler

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NINERS
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Mentalität einiger NFL Spieler

Beitrag von NINERS »

Hallo,
ich frag einfach mal in die Runde ob jemand weiß, was einige NFL Spieler dazu treibt ihre Karriere frühzeitig zu beenden..? Spielen diese "Früh-rentner" nur Football um Geld zu machen und sich in Szene zu setzen? Dabei bekommt man den Eindruck, dass sie Football nicht wirklich "lieben", sondern nur Geld machen wollen. Beispiel: Glenn Coffee (ehemaliger RB bei den 49ers) hört auf, weil er meint die NFL würde viele Leben zerstören und sich alles nur noch ums Geld dreht und deshalb hätte ihn Gott dazu berufen aufzuhören und sich ihm zu zuwenden...
Ich verstehe, wenn jemand aufhört weil der Anspruch in der NFL zu hoch wird und körperlich nicht mehr alles drin ist. Aber was bewegt einen NFL Spieler mit Football aufzuhören? (Wie soll der Sport weltweit werden, wenn schon die Profis aus der USA ihren Sport nicht als das aller Größte ansehen?)

Komische Frage, aber das beschäftigt mich schon länger... :o
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Sentinel
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Re: Mentalität einiger NFL Spieler

Beitrag von Sentinel »

Einige sind einfach dumm wir Bohnenstroh, anderen "reicht" der Signing Bonus zum Leben, wiederum andere finden plötzlich ihr Heil im Glauben.....
Es lohnt sich nicht, sich selbst darüber den Kopf zu zerbrechen !
MIB #65
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Re: Mentalität einiger NFL Spieler

Beitrag von MIB #65 »

du hast offensichtlich nie selbst Football gespielt. Selbst auf dem absoluten Amateurniveau, was wir in Deutschland pflegen, opfern Leute viel zu viel für ihren Sport.
Ich möchte vorweg sagen, dass Football wirklich mein Sport ist, ich liebe jeglichen Aspekt daran (spielen, schaun, NFL schaun, College schaun, schiedsrichtern, coachen). Ich bin also bestimmt einer der Leute, die viel mehr Zeit in Football investieren, als sie eigentlich sollten.
In der NFL ist das sportliche Level deutlich (12-25 mal...!?) höher. Aufgrund des höheren Levels gehen die Körper noch schneller kaputt. Dazu kommt die psychische Belastung, wie sie jeder Profisportler ertragen muss. Aber in Kombination mit den körperlichen Anforderungen dürfte das allein schon viele viele Leute sehr fertig machen. Wenn du dann beachtest, dass viele viele viele College Spieler alles dafür tun, NFL Spieler zu werden und mit dem Football spielen ihr Geld zu verdienen, siehst du, dass es sehr problematisch ist. Viele dieser schaffen es nie, für genug Geld zu spielen, um den Schaden an ihren Körpern rein zu holen. Diese Leute opfern viel Zeit (insbesondere Zeit, die sie am College auch zum lernen nehmen könnten), um Profisportler zu werden. An dieser Stelle werden viele Menschenleben zerstört. Dann kommt dazu, dass 80 % der Leute, die es tatsächlich in die NFL schaffen, nach 4 Jahren nicht spielen, pleite sind (ich hab grad nicht die Zeit und Muße, eine Quelle zu suchen, aber in dem Rahmen wurde das neulich bei Football Today auf ESPN angesprochen). Das sind die Leute, die viel Zeit geopfert haben, um zu trainieren (statt zu lernen), ihren Körper so richtig kaputt gemacht haben, und am Ende mit nichts außer ein paar Special Teams Tackles da stehen.
Glenn Coffee, den du angesprochen hast, war einer derjenigen, die den Absprung geschafft haben, um "seriös" zu leben. Er spielt Football auf einem niedrigeren Niveau, weil es ihn Spass macht (so wie mir zum Beispiel auch und halt fast allen Footballern in Deutschland). Er kann nebenher regulär arbeiten und macht weiterhin seinen Sport, den er liebt. Ich applaudiere Leute wie ihm! (ich habe damals in meiner Dynasty Fantasy Liga einen 2nd Round Pick in ihn investiert, und finde es trotzdem gut!)
Fakt ist, dass Football sehr vielen Leuten sehr viel Spass bereitet, dabei ist der Zuschauer Anteil aber sehr viel größer als der Spieler Anteil. Viele Spieler in der NFL sehen Football schlicht als das, was es für sie ist, und das ist ein Job. Nicht mehr und nicht weniger. Dann gibt es Leute, denen anscheinend Gevatter Zeit nichts anhaben kann und die mit Mitte 30 immer noch spielen wie Anfang 20 (Ray Lewis oder Brett Favre fallen einem da sofort ein) und dann gibt es andere, die ihr ganzes Leben geschuftet haben, um NFL Profi zu werden, sich eine blöde Verletzung holen, und das wars für die dann (Sergio Kindle auf Anhieb, und es gibt Tausende andere Beispiele).

Ich hab noch mehr Argumente, aber ich muss morgen gefühlte 2k km fahren, um ein Spiel zu pfeifen, deshalb geh ich jetzt lieber ins Bett ;)
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Daddy
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Re: Mentalität einiger NFL Spieler

Beitrag von Daddy »

NINERS hat geschrieben:...Glenn Coffee (ehemaliger RB bei den 49ers) hört auf, weil er meint die NFL würde viele Leben zerstören und sich alles nur noch ums Geld dreht und deshalb hätte ihn Gott dazu berufen aufzuhören und sich ihm zu zuwenden...
Ich verstehe, wenn jemand aufhört weil der Anspruch in der NFL zu hoch wird und körperlich nicht mehr alles drin ist. Aber was bewegt einen NFL Spieler mit Football aufzuhören? (Wie soll der Sport weltweit werden, wenn schon die Profis aus der USA ihren Sport nicht als das aller Größte ansehen?)

Komische Frage, aber das beschäftigt mich schon länger... :o
Wirklich komische Frage, der Mann hat einfach Recht.
Es dreht sich in der NFL deutlich nur ums Geld und wer das nicht möchte hat jedes recht der Welt aufzuhören. Geld kann nicht alles ersetzen, das merken einige erst später (manchmal zu spät) und andere früher.
Ansonsten kann ich nur MIB #65nur zustimmen, wer Spass daran hat den stört das Geld nicht und er spielt bis es nicht mehr geht.
Wer andere Prioritäten hat hört auf, so einfach ist das und hat absolut keinen Einfluss auf andere Spieler.
Das muss jeder selbst für sich herausfinden.
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devils79
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Re: Mentalität einiger NFL Spieler

Beitrag von devils79 »

Ich finde es sympatisch wenn für einige Geld nicht alles ist. Denn schließlich kann dies nicht das Leitmotiv gewesen sein, den Sport auszuüben. Den nur die finanziellen Anreize reichen nicht aus, sich so zu schinden. Sowohl im Kraftraum als auch auf dem Trainingsplatz muss viel investiert werden und dieses mit steigendem Alter immer mehr um Verletzungen vorzubeugen. Klar kein Vergleich zu dem, was ein Arbeiter am Hochofen leisten muss, der hat aber eben auch nicht ausgesorgt. Andererseits wirft dies auch ein Bild auf Spieler wie Farve unbd RIce die übr ihren Zenit noch gespielt haben, aber den Sport zu sehr geliebt haben um sich davon für immer zu verabschieden (Zumindest vom aktiven Teil). Auch wenn sie sich selber damit demontieren, beide haben das geld wohl schon lange nicht mehr nötig gehabt.
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NINERS
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Re: Mentalität einiger NFL Spieler

Beitrag von NINERS »

ok, danke erstmal für die antworten! das mit dem physischen anspruch war mir schon klar aber trotzdem danke :mrgreen:

@MIB #65: oh doch ich spiele football (in der jugend, aber man muss ja mal klein angefangen haben :D ) und das mit vollem einsatz und ich kann mit recht behaupten bei mir dreht sich 24/7 alles um football :!:
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Re: Mentalität einiger NFL Spieler

Beitrag von Airblader »

Wenn ich bedenke, dass NFL-Spieler ihren Körper zerstören, irgendwie aber auch noch nach ihrer Karriere von etwas leben müssen, frage ich mich immer, was eigentlich so schlimm daran ist, wenn Geld zu den Motiven gehört. :? Wie devils79 aber sagte - den Sport derart zu betreiben verlangt so viel, dass es fast schon unmöglich ist, es nur wegen des Geldes zu tun. Und damit ist für mich die eigentliche Frage, ob es manchen Spielern einzig und allein aufs Geld ankommt, eigentlich schon fast vollkommen geklärt. Das letzte Stückchen Überzeugungsarbeit bringt dann noch der Gedankengang, dass man es völlig ohne jegliche Liebe zum Sport wohl eher nicht aufs professionelle Niveau schafft.

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Re: Mentalität einiger NFL Spieler

Beitrag von Exillöwe »

Google meint, daß die durchschnittliche "Lebenserwartung" eines RB in der NFL bei unter 3 (in Worten: DREI) Jahren liegt. Soll heißen: man kann drei Jahre spielen, dann ist die Gesundheit dermaßen in Mitleidenschaft gezogen, daß nix mehr geht. (guckstu hier)

Wenn dann jemand aus anderen Gründen seine Karriere "vorzeitig" beendet, solange er noch gesund ist, dann ist das doch seine höchsteigene Sache und sein Recht - ist ja schließlich sein Körper, seine Gesundheit und sein potentiell verdientes Geld, auf welches er dann verzichtet..
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Re: Mentalität einiger NFL Spieler

Beitrag von devils79 »

Ich würde auch gerne mal eine Statistik lesen, wie hoch die tatsächliche Lebenserwartung eines Footballprofis ist. Im Moment kommt es mir so vor, wie jetzt schon wieder Godfrey Myles, dass viele nicht sehr alt werden. Grundsätzlich ist die Lebenserwartung farbiger Amerikaner auf einem Niveau mit Staaten wie Marokko. Aber mangelnde Medizinische Versorgung kann es wie bei vielen Amerikanern die unterhalb der Armutsgrenze leben ja nicht sein. Und alles auf Drogen und Doping zu schieben wäre auch zu einfach. Also gehe ich mal davon aus, dass ähnlich wie beim Boxer die physische Belastung so hoch ist, wodurch Spätfolgen nicht auszuschliessen sind. Und dies natürlich gerade auf Positionen wie RB und LB die ja fast bei jedem Spielzug "Kontakt" haben. Natürlich alles empirisch nicht belegt.
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Re: Mentalität einiger NFL Spieler

Beitrag von Anderl »

Sentinel hat geschrieben:Einige sind einfach dumm wir Bohnenstroh, ...!
Kann nicht sein, haben doch alle einen College- oder Universitätsabschluß! :roll: :wink: :mrgreen:
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Re: Mentalität einiger NFL Spieler

Beitrag von Sentinel »

Anderl hat geschrieben:
Sentinel hat geschrieben:Einige sind einfach dumm wir Bohnenstroh, ...!
Kann nicht sein, haben doch alle einen College- oder Universitätsabschluß! :roll: :wink: :mrgreen:
Mein Paradebeispiel immer Moppelfee JMRussell. Der hat von der Uni höchstens die Umkliedekabine in der Sporthalle gesehen. :roll:
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Re: Mentalität einiger NFL Spieler

Beitrag von Anderl »

Sentinel hat geschrieben:
Anderl hat geschrieben:
Sentinel hat geschrieben:Einige sind einfach dumm wir Bohnenstroh, ...!
Kann nicht sein, haben doch alle einen College- oder Universitätsabschluß! :roll: :wink: :mrgreen:
Mein Paradebeispiel immer Moppelfee JMRussell. Der hat von der Uni höchstens die Umkliedekabine in der Sporthalle gesehen. :roll:
Gehe ich davon aus, Du mußt aber mal meine Smileys interpretieren! :wink:
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Sentinel
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Re: Mentalität einiger NFL Spieler

Beitrag von Sentinel »

Anderl hat geschrieben:
Sentinel hat geschrieben:
Anderl hat geschrieben:
Kann nicht sein, haben doch alle einen College- oder Universitätsabschluß! :roll: :wink: :mrgreen:
Mein Paradebeispiel immer Moppelfee JMRussell. Der hat von der Uni höchstens die Umkliedekabine in der Sporthalle gesehen. :roll:
Gehe ich davon aus, Du mußt aber mal meine Smileys interpretieren! :wink:
Habe ich doch, ich wollte nur mal meinen Favoriten zur Wahl des "Spielers mit dem niedrigsten IQ" präsentieren. :mrgreen:
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Re: Mentalität einiger NFL Spieler

Beitrag von Charly Manske »

Der Typ kann gar nicht so blöd sein, im Gegenteil.....mit Anfang 20 schon ausgesorgt und das mit einem absolutem Minimum an Aufwand..........das ist Effizienz pur :wink: . Oder haltet Ihr vielleicht Pros, die sich 10 Jahre oder länger in der Liga halten und mit 50 Jahren 20 Minuten oder länger brauchen, um morgens die kaputten Knochen aus dem Bett zu bringen und einen eigenen Orthopäden, Physiotherapeuthen, Masseur, Heilpraktiker etc. beschäftigen (müssen) etwa für sooooo viel intelligenter (von den paar noch vorhandenen grauen Rest-Zellen im Schädel mal ganz zu schweigen 8) ) :?: :lol:. Im Grunde also alles richtig gemacht, der Typ...... der liegt getz irgendwo in der Hängematte und lacht sich den Ar..... ab über die im Football-Business vorherrschende Dummheit der Fans, Funzis, Owner usw. :wink:
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Re: Mentalität einiger NFL Spieler

Beitrag von Anderl »

Auch wahr! :mrgreen:
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