du hast offensichtlich nie selbst Football gespielt. Selbst auf dem absoluten Amateurniveau, was wir in Deutschland pflegen, opfern Leute viel zu viel für ihren Sport.
Ich möchte vorweg sagen, dass Football wirklich mein Sport ist, ich liebe jeglichen Aspekt daran (spielen, schaun, NFL schaun, College schaun, schiedsrichtern, coachen). Ich bin also bestimmt einer der Leute, die viel mehr Zeit in Football investieren, als sie eigentlich sollten.
In der NFL ist das sportliche Level deutlich (12-25 mal...!?) höher. Aufgrund des höheren Levels gehen die Körper noch schneller kaputt. Dazu kommt die psychische Belastung, wie sie jeder Profisportler ertragen muss. Aber in Kombination mit den körperlichen Anforderungen dürfte das allein schon viele viele Leute sehr fertig machen. Wenn du dann beachtest, dass viele viele viele College Spieler alles dafür tun, NFL Spieler zu werden und mit dem Football spielen ihr Geld zu verdienen, siehst du, dass es sehr problematisch ist. Viele dieser schaffen es nie, für genug Geld zu spielen, um den Schaden an ihren Körpern rein zu holen. Diese Leute opfern viel Zeit (insbesondere Zeit, die sie am College auch zum lernen nehmen könnten), um Profisportler zu werden. An dieser Stelle werden viele Menschenleben zerstört. Dann kommt dazu, dass 80 % der Leute, die es tatsächlich in die NFL schaffen, nach 4 Jahren nicht spielen, pleite sind (ich hab grad nicht die Zeit und Muße, eine Quelle zu suchen, aber in dem Rahmen wurde das neulich bei Football Today auf ESPN angesprochen). Das sind die Leute, die viel Zeit geopfert haben, um zu trainieren (statt zu lernen), ihren Körper so richtig kaputt gemacht haben, und am Ende mit nichts außer ein paar Special Teams Tackles da stehen.
Glenn Coffee, den du angesprochen hast, war einer derjenigen, die den Absprung geschafft haben, um "seriös" zu leben. Er spielt Football auf einem niedrigeren Niveau, weil es ihn Spass macht (so wie mir zum Beispiel auch und halt fast allen Footballern in Deutschland). Er kann nebenher regulär arbeiten und macht weiterhin seinen Sport, den er liebt. Ich applaudiere Leute wie ihm! (ich habe damals in meiner Dynasty Fantasy Liga einen 2nd Round Pick in ihn investiert, und finde es trotzdem gut!)
Fakt ist, dass Football sehr vielen Leuten sehr viel Spass bereitet, dabei ist der Zuschauer Anteil aber sehr viel größer als der Spieler Anteil. Viele Spieler in der NFL sehen Football schlicht als das, was es für sie ist, und das ist ein Job. Nicht mehr und nicht weniger. Dann gibt es Leute, denen anscheinend Gevatter Zeit nichts anhaben kann und die mit Mitte 30 immer noch spielen wie Anfang 20 (Ray Lewis oder Brett Favre fallen einem da sofort ein) und dann gibt es andere, die ihr ganzes Leben geschuftet haben, um NFL Profi zu werden, sich eine blöde Verletzung holen, und das wars für die dann (Sergio Kindle auf Anhieb, und es gibt Tausende andere Beispiele).
Ich hab noch mehr Argumente, aber ich muss morgen gefühlte 2k km fahren, um ein Spiel zu pfeifen, deshalb geh ich jetzt lieber ins Bett
